ARNO SCHMIDT - KunstKulturQuartier

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26. Sept. 2013 ... Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Arno Schmidt. Stiftung .... Seelandschaft mit Pocahontas oder Schwarze Spiegel tauchen die ...
„Gibt‘s wieder was zu sehen?“... Versteht sich; wo gäbe es wohl nichts zu sehen? Kuratorenführung mit Janos Frecot (Kurator der Ausstellung) moderiert von Dr. Harriet Zilch (Kunst­ halle Nürnberg) und Matthias Dachwald (Kunsthaus Nürnberg) Der Kurator der Ausstellung Janos Frecot gilt in Deutschland als einer der profundesten Kenner der fotografischen Landschaft. Er hat Schmidts foto­ grafische Arbeiten entdeckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im gemeinsamen Gespräch mit Harriet Zilch und Matthias Dachwald wird eine spannende Entdeckungsreise in die Bargfeldschen Archive unternommen. Eine Spurensuche zwischen dem literarischen und dem fotografischen Werk. Samstag, 19. Oktober 2013, 11 bis 15 Uhr Workshop für Jugendliche und Erwachsene

„Knipsen Deluxe – Fotografieren mit Hipstamatic und Instagram“ Das quadratische Format von Arno Schmidts Bildern, entstanden durch die Mittelformatkamera, ist in der Fotografie heute eher ungewöhnlich. Trotzdem ist gerade in diesem Format in den letzten Jahren unglaublich viel fotografiert worden: Smartphone­ Apps machen es möglich. Das Fotografieren im Retrolook von Hipstamatic und Instagram erfreut sich größter Beliebtheit. In diesem Workshop geht es ums Fotografieren und Knipsen, Technik, Bildaufbau und Auswahl und selbstverständlich um die Freude am Bild! Bitte Smartphones mitbringen. Kursleitung: Pirko Schröder, KPZ Teilnahmegebühr: 20 Euro Anmeldung: KPZ, Abt. 2, Tel.: 0911­1331­238, [email protected] Info: Pirko Schröder, KPZ, Tel.: 0911­1331­245, [email protected] Treffpunkt: Kunsthaus Foyer

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Mittwoch, 23. Oktober 2013, 19 Uhr, Glasbau 2. OG Vortrag von Gabriele Kostas

„Gelassenheit und RaumanOrdnung“ Zu Arno Schmidts fotografischer Bildgestaltung Arno Schmidts Fotografien wirken auf den ersten Blick erstaunlich harmonisch. Wie es dazu kommt, wo mögliche Vorbilder zu suchen sind und ob Arno Schmidts fotografische Bildsprache im Rekurs auf seine assoziativen Sprachbilder so harmonisch gemeint sind wie sie zunächst wirken, soll in einem Lichtbildervortrag zur Diskussion gestellt werden. Mittwoch, 6. November 2013, 18 Uhr Führung mit Matthias Dachwald (Kunsthaus Nürnberg)

„Man müsste die Biografie jedes Körnchens schreiben: will doch jeder da sein!“ Die Führung geht auf die Bildsprache in Schmidts Texten ein und stellt diese seinen Fotografien gegen­ über. Das Eintauchen in die Gedanken- und Bildwelt dieses genialen Schriftstellers soll sowohl seine literarischen als auch seine fotografischen Arbeiten tiefer untersuchen und miteinander in Bezug setzen. Jeweils sonntags, 14 Uhr Führung in Zusammenarbeit mit dem Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ)

„ein solches Gemisch von »Foto=Text= Einheiten« ist schließlich das Endergebnis jedes bewußten Erinnerungsversuches.“ Sie kennen weder die Literatur noch die Fotografien Arno Schmidts? Macht nichts, die Führungen des KPZ werden Ihnen einen Zugang eröffnen, den Sie in Ihre Alltagswelt mitnehmen werden. Egal, ob Sie sich für Fotografie oder Literatur interessieren, Sie werden sehen, wie eng beides beieinander liegt.

Janos Frecot, geboren 1937. Bibliothekar und Archivar sowie Fotograf, leitete von 1979 bis 2002 die Fotografische Sammlung am Landesmuseum Berlinische Galerie. Kurator der Arno Schmidt Fotoausstellung. Bernd Rauschenbach, geboren 1952. Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Er ist Herausgeber der Bargfelder Ausgabe der Arno Schmidt Stiftung. Gabriele Kostas, geboren 1955. Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in München und Berlin, ist als Musikerin, Komponistin, Kunsthistorikerin und Fotografin tätig und arbeitete von 2008 bis 2011 an der Inventarisierung des Fotoarchivs der Arno Schmidt Stiftung in Bargfeld. Pirko Julia Schröder, geboren 1970. Bildende Künstlerin, Fotografin und Museumspädagogin. Neben Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland auch für Kunstvermittlung am Kunstund Kulturpädagogischem Zentrum der Museen in Nürnberg zuständig. Tanja Elm, geboren 1973. Arbeitet als freischaffende Fotografin.

Alle Abbildungen: © Arno Schmidt Stiftung Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Arno Schmidt Stiftung, Bargfeld, statt. Kunsthaus im KunstKulturQuartier Königstraße 93, 90402 Nürnberg kunstkulturquartier.de Di., Do. bis So. und Feiertags 10 – 18 Uhr, Mi. 10 – 20 Uhr Montag geschlossen Eintritt frei

Hinweis: Ausstellungen im KunstKulturQuartier be[ob]achtet – Menschen & Momente, Fotografien von Thomas Alexander, 24. 10. – 1. 12. 13, Glasbau 1. OG, Eröffnung 23. 10., 20 Uhr Forever Young – Über den Mythos der Jugend 31. 10. 13. – 19. 1. 14, Kunsthalle Nürnberg, Eröffnung 30. 10. 13, 20 Uhr

Alle Veranstaltungen 2 € (außer anders ausgewießen)

Arno Schmidt Stiftung

Impressum: Herausgeber: Stadt Nürnberg, Kunsthaus im KunstKulturQuartier, Königstr. 93, 90402 Nürnberg; Grafik: zur.gestaltung; Druck: Druckerei Rumpel OHG

Mittwoch, 16. Oktober 2013, 18 bis 20 Uhr Kuratorenführung

ARNO SCHMIDT Der Schriftsteller als Fotograf

Kunsthaus im KunstKulturQuartier 26. September – 10. November 2013

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Arno Schmidt

Der Schriftsteller als Fotograf Fotoausstellung im Kunsthaus im KunstKulturQuartier 26. September bis 10. November 2013 Zur Eröffnung am 25. September 2013, 20 Uhr sind Sie und Ihre Bekannten herzlich eingeladen. Begrüßung

Prof. Dr. Julia Lehner Kulturreferentin der Stadt Nürnberg Einführung in die Ausstellung

Janos Frecot Kurator der Ausstellung Lesung

Bernd Rauschenbach Autor und geschäftsführender Vorstand der Arno Schmidt Stiftung liest Arno Schmidts Erzählung Kühe in Halbtrauer.

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Die Ausstellung zeigt zunächst frühe Schwarz­Weiß­ Fotografien aus den 1950er und 1960er Jahren, sowie Farbfotografien der 1960er und 1970er Jahre. Schmidt nahm die Schwarz­Weiß­Bilder mit einer Rollfilmkamera der Marke Bonafix auf, die er von seinem ersten Preisgeld 1950 erwarb. 1964 schenkte ihm der befreundete Autor und Übersetzer Hans Wollschläger zu seinem fünfzigsten Geburtstag eine Yashica 44, mit der Schmidt begeistert zur Farbfotografie überging. Arno Schmidt hätte sich selbst nie als professionellen Fotografen bezeichnet und doch lassen seine Aufnahmen erkennen, dass er mehr als nur ein Knipser fürs Familienalbum war. Er komponierte seine Fotos deutlich erkennbar nach den Prinzipien des goldenen Schnitts, der Farbflächenkontraste und der Linien­ führungen. Dies weist darauf hin, dass er sich intensiv mit künstlerischen Fragen, etwa des Bildaufbaus, beschäftigt haben muss.

Schließlich finden wir die Auseinandersetzung Arno Schmidts mit der Fotografie auch in seinem literarischen Werk wieder. Schon in den frühen Arbeiten Seelandschaft mit Pocahontas oder Schwarze Spiegel tauchen die Verweise zur Fotografie auf, besonders aber in seinem Opus magnum Zettels Traum wird die Fotografie häufig thematisiert. Seine fotografischen Arbeiten lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: Dokumente, die über Leben und Arbeiten des Schriftstellers berichten, und Bilder, die in ihrer Gestaltung mehr sind als dokumentarische Schnappschüsse. Hierzu zählt eine Reihe der Natur­ und Landschaftsbilder seiner Kurzreisen zum Dümmer oder nach Lilienthal, vor allem aber viele der Farbaufnahmen aus den Sechziger- und Siebzigerjahren aus der Heidelandschaft um Bargfeld, Schmidts Wohnort seit 1958. Das wohl ästhetisch Wertvollste, das wir dem Fotografen Arno Schmidt zu verdanken haben, sind einige ganz aus grau-hell-dunkel gesehene flächige Landschaften sowie die großartigen Farbflächenbilder aus der Bargfelder Umgebung. Hier finden wir Fotografien, die subtil komponiert sind und in denen die Farbe nicht mehr nur an die Realität der Dinge gebunden, sondern als autonome ästhetische Kraft erscheint. Einige dieser Arbeiten rücken den Fotografen Arno Schmidt durchaus in die Nähe der zeitgenössischen Autorenfotografie: Er wählte angeschnittene Bildausschnitte, lässt seinen Schatten als sichtbare Autorenschaft ins Bild ragen, kombiniert starke Kontraste wie ein Maler. Die spannungsgeladene Kombination aus professionellem Bildaufbau und semiprofessionellen technischen Möglichkeiten machen den eigenen Charme dieses Oeuvres aus.

Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung

Arno Schmidt (1914 – 1979) gilt als eine Besonderheit in der deutschen Literaturgeschichte. Sein Werk lässt sich nicht vergleichen: zu großartig, zu sprachmächtig, zu formvollendet. Für die einen ist er unerreichter Spracherneuerer, Wortmetz und Erfinder neuer Prosaformen, für die anderen ein kaum lesbarer Exot. Eine Ausnahmestellung hat er in jedem Fall inne. Wie sich herausgestellt hat, ist sein Nachlass nicht nur in der Literaturgeschichte, sondern auch für die Fotografie bemerkenswert. Aus anfänglichen Schnapp­ schüssen entwickelten sich allmählich immer bewusster komponierte Aufnahmen.

Dienstag, 1. Oktober, 18 Uhr

„Die Welt ist groß genug, daß wir alle darin Unrecht haben können.“ Führung mit Dr. Harriet Zilch (Kunsthalle Nürnberg) und Matthias Dachwald (Kunsthaus Nürnberg) Die beiden Kurator/-innen des KuKuQ gehen in dieser gemeinsamen Führung auf spezifisch künstlerische Kompositionen in Bildaufbau und Bilddarstellung in den Fotografien von Arno Schmidt ein. Die Teil­ nehmerinnen und Teilnehmer der Führung sind dazu eingeladen, mit den beiden über Schmidts fotografisches Werk zu diskutieren. Getreu des Veranstaltungstitels gibt es kein Richtig und Falsch, denn wir haben alle gemeinsam (un)recht.

Samstag & Sonntag, 12./13. Oktober 2013, je 11 bis 15 Uhr Fotoworkshop, Mittelformatkamera für Jugendliche und Erwachsene

„Fotografieren Deluxe – Mittelformat in Schwarz-Weiß“ Analoge Fotografie wird immer mehr zur Liebhaberei. Fotografieren mit einer analogen Mittelformat­ kamera, wie bei Arno Schmidt, ist inzwischen außergewöhnlich bis nahezu exotisch. An diesem Wochenende können Sie mit Tanja Elm die Freude an Technik und Qualität von Mittelformatfotografie wieder entdecken: das ruhige und konzentrierte Arbeiten, das Komponieren im Quadratformat und die grafische Qualität von Schwarz­Weiß. Bringen Sie bitte eine Mittelformatkamera mit (vielleicht ein Erbstück?), SW­Rollfilme können im Kurs erworben werden. Nach einer technischen Einführung wird fotografiert. Sie entwickeln die Filme und später auch die Bilder selbst in der Dunkelkammer des Künstlerhauses. Materialkosten werden im Kurs erhoben. Kursleitung: Tanja Elm, Fotografin Teilnahmegebühr: 50 Euro (zzgl. Material) Anmeldung: KPZ, Abt. 2, Tel.: 0911­1331­238, [email protected] Info: Pirko Schröder, KPZ, Tel.: 0911­1331­245, [email protected] Treffpunkt: Kunsthaus Foyer

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