Auf Entdeckungsreise in die Welt des Kaffees Kraft Foods ...

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(z.B. PowerPoint) präsentieren sie die im Unterricht ..... Mountain oder Kopi Luwak (Toraja-Kaffee) gelten in Japan als angemessenes Geschenk zum Neujahr.
Auf Entdeckungsreise in die Welt des Kaffees Eine fächerübergreifende Unterrichtsmappe mit variablen Lerneinheiten rund um das Thema Kaffee Sekundarstufe I

Impressum

Herausgeber:

Kraft Foods Deutschland GmbH, Langemarckstraße 4 – 20, 28199 Bremen, www.kraftfoods.de

Verlag:

CARE-LINE Verlag GmbH, Fichtenstraße 2, 82061 Neuried

Projektleitung:

Susanne Kapfer, CARE-LINE Verlag GmbH, Neuried

Autoren:

Manfred Putz, Silke Orth

Redaktion:

Susanne Kapfer, Sandra Wolf, Nicola Oppermann, Laura Rebecca Janz

Externe Beratung:

Imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen mbH, Hannover REFCCO, Alling, Dr. Günther Rau

Lektorat:

Eva Christian, Andrea Klepper

Titelgestaltung:

Grafikstudio Daniel Foerster

Layout und Satz:

Grafikstudio Daniel Foerster

Bildnachweis:

CMA: S. 8 (Käse, Eier, Milch) Deutscher Kaffeeverband e. V.: Titel, S. 13, S. 33 Hapag Lloyd GmbH: S. 7 McDonald’s: S. 6 (unten), S. 50 MEV Verlag GmbH: S. 20, S. 25 pixelio.de: S. 37, S. 38 unten, S. 48, S. 49, S. 51, S. 52 Rainforest Alliance: S. 23 Save the Children Dt. e. V. / Michael Bisceglie: S.26 Alle weiteren Bilder: Kraft Foods

Illustrationen:

Peter Kornherr

Druck:

Heichlinger Druckerei, Garching

Papier:

FSC-Papier, zertifiziert durch Rainforest Alliance

1. Auflage 2007, © CARE-LINE Verlag GmbH, Neuried Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Für die Anlagen zu den Unterrichtseinheiten räumt der Verlag ein Vervielfältigungsrecht durch Foto- und Thermokopien ein – aber ausdrücklich nur für den jeweiligen Unterrichtsgebrauch.

Inhaltsverzeichnis Fach Vorwort Informationen zu den Unterrichtsmaterialien Geschichtsleiste „Kaffee“ 1. Die Geschichte des Kaffeetrinkens Didaktische Hinweise Arbeitsblatt 01: Die Entdeckung und Verbreitung des Kaffees (1) Arbeitsblatt 02: Die Entdeckung und Verbreitung des Kaffees (2) Arbeitsblatt 03: Die Entdeckung und Verbreitung des Kaffees (3) 2. Wie sieht der Kaffeebaum aus? Kaffeeblüte – Kaffeekirsche – Kaffeebohne Didaktische Hinweise / Lösungen Arbeitsblatt 04: Wie sieht der Kaffeebaum aus? (1) Arbeitsblatt 05: Wie sieht der Kaffeebaum aus? (2) 3. Wo wächst der Kaffeebaum? Didaktische Hinweise Arbeitsblatt 06: Klimatische Bedingungen Arbeitsblatt 07: Die Welt will Kaffee 4. Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit – Hintergrund – Chancen – Beispiele Didaktische Hinweise Arbeitsblatt 08: Warum ist Entwicklungszusammenarbeit notwendig? Arbeitsblatt 09: Was bedeutet der Begriff „nachhaltige Entwicklung“? Arbeitsblatt 10: Die drei Säulen der Nachhaltigkeit Arbeitsblatt 11: Wirtschaftliche Nachhaltigkeit – Fallbeispiel Mikronesien Arbeitsblatt 12: Ökologische Nachhaltigkeit (1) Arbeitsblatt 13: Ökologische Nachhaltigkeit (2) Arbeitsblatt 14: Ökologische Nachhaltigkeit (3) Arbeitsblatt 15: Soziale Nachhaltigkeit (1) Arbeitsblatt 16: Soziale Nachhaltigkeit (2) 5. Sozial-ökologische Verantwortung: nachhaltiger Kaffeeanbau und Kaffeehandel Didaktische Hinweise Arbeitsblatt 17: Wirtschaftsfaktor Kaffee Arbeitsblatt 18: Nachhaltiger Kaffeeanbau – Wie funktioniert das? Arbeitsblatt 19: Entwicklung der Rohkaffeepreise Arbeitsblatt 20: Exkurs: Preisfindung Arbeitsblatt 21: Zertifizierung als nachhaltige Hilfe Arbeitsblatt 22: Nachhaltiges Handeln durch internationale Zusammenarbeit (1) Arbeitsblatt 23: Nachhaltiges Handeln durch internationale Zusammenarbeit (2) 6. Wirkungen des Kaffees auf den Körper Didaktische Hinweise Arbeitsblatt 24: Kaffee und Gesundheit Arbeitsblatt 25: Interview zum Thema Kaffee Arbeitsblatt 26: Inhaltsstoffe des Kaffees (1) Arbeitsblatt 27: Inhaltsstoffe des Kaffees (2) Arbeitsblatt 28: Das Kaffeequiz 7. Vom Baum in die Tasse Didaktische Hinweise Arbeitsblatt 29: Wie wird aus der Bohne ein Getränk? (1) Arbeitsblatt 30: Wie wird aus der Bohne ein Getränk? (2) Arbeitsblatt 31: Die Herstellung von löslichem Kaffee 8. Kaffee selber rösten Didaktische Hinweise Arbeitsblatt 29: Kaffeerösterei im Klassenzimmer 9. Kreativ arbeiten mit Kaffee-Farben Arbeitsblatt 33: Kaffee-Aquarelle 10. Kaffeetrinken in verschiedenen Ländern Arbeitsblatt 34: Kaffeevariationen – Regionale Unterschiede in der Zubereitung 11. Kaffee-Rezepte Arbeitsblatt 35: Kaffeegetränke für kalte und heiße Tage Arbeitsblatt 36: Party-Desserts für 4 Personen

Seite

4 5 Geschichte 6 Geschichte 7 7 8 9 10 Biologie / Botanik 11 11 12 13 Geografie 14 14 15 16 Wirtschaft / Geografie 17 17 – 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Wirtschaft / Geografie 28 28 – 29 30 31 32 33 34 35 36 Biologie 37 37 38 39 40 41 42 Geografie / Biologie / Hauswirtschaft 43 43 44 45 46 Biologie / Chemie 47 47 48 Kunsterziehung 49 49 Hauswirtschaft / Ethik 50 50 Hauswirtschaft 51 51 52

Vorwort

Liebe Lehrerin, lieber Lehrer, die zentrale Herausforderung unserer Zeit ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse gegenwärtiger Generationen befriedigt ohne das Wohlergehen zukünftiger Generationen zu gefährden – eine nachhaltige Entwicklung. Das erfordert Engagement von vielen Seiten: Regierungen, internationale Hilfsorganisationen, Unternehmen und andere Institutionen müssen dieser Herausforderung gemeinsam begegnen. Der Themenkomplex Kaffee eignet sich gut, um die verschiedenen Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung zu veranschaulichen und zu diskutieren. Unser Anliegen ist es, Schüler für die komplexen sozialen und ökologischen Probleme der Schwellen- und Entwicklungsländer zu sensibilisieren. Gleichzeitig soll vielfältiges Wissen rund um die braune Bohne und nicht zuletzt die Faszination für einen der bedeutendsten Rohstoffe dieser Erde vermittelt werden. Der Themenkomplex Kaffee lädt dabei zum interdisziplinären Lernen und Arbeiten ein. Als eines der weltweit führenden Kaffeeunternehmen fühlt sich Kraft Foods verpflichtet, für eine umfassende Nachhaltigkeit in der Zukunft Verantwortung zu übernehmen. Kraft Foods trägt seit vielen Jahren das Seine dazu bei, den Kaffeebauern und ihren Familien ein Leben unter angemessenen Bedingungen zu ermöglichen und die Umwelt zu schützen. Ihre Kraft Foods Deutschland GmbH 4

Univ.-Prof. Dr. Gerhard de Haan (Freie Universität Berlin – Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung)

Nachhaltige Entwicklung ist ein Thema, das nur global angegangen werden kann. Das macht nicht nur der Klimawandel deutlich, sondern zeigt auch der Blick auf das, was wir täglich essen und trinken. Wenn wir unseren Lebensstil ändern wollen – und wir müssen ihn ändern, um eine gerechtere Welt zu schaffen –, dann müssen wir im Alltag die Perspektive anderer Menschen in anderen Ländern, die Verflechtung von Wirtschaftsstrukturen und die Handelsbeziehungen durchleuchten. Nicht ohne Grund haben die Vereinten Nationen für die Jahre 2005 bis 2014 die Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Das vorliegende Bildungsmaterial scheint mir sehr gut geeignet, anhand des alltäglichen Kaffeekonsums zu zeigen, wie Nachhaltigkeit, unser Lebensstil, fairer Handel und sozialverträgliche Kaffeeproduktion zusammen gehen.

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Was abstrakt klingt, ist eigentlich ganz einfach: Unsere Kinder und Kindeskinder sollen es einmal mindestens genauso gut haben wie wir. Oder anders ausgedrückt: Wir dürfen unsere heutigen Bedürfnisse befriedigen – aber nur wenn das die Chancen künftiger Generationen nicht gefährdet. Der Schlüssel, dieses Prinzip im Denken der Menschen zu verankern und zum Leitbild ihres Handelns zu machen, ist Bildung und ganz besonders die Schule. Denn Nachhaltigkeit kann man lernen!

Dr. Günter Krings (Mitglied des Bundestages und Vorsitzender des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung)

Dr. Bernd Eisenblätter (Geschäftsführer der GTZ GmbH)

Als Geschäftsführer der GTZ, der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, freue ich mich, dass die vorliegende Unterrichtsmappe Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe I bei der Vermittlung von nachhaltigem Handeln unterstützt. Die nachfolgenden Generationen haben nur dann eine lebenswerte Zukunft, wenn alles menschliche Handeln dem Prinzip der Nachhaltigkeit folgt. Dazu müssen vor allem wir in den Industrieländern lernen, natürliche Ressourcen nur in dem Maße zu verbrauchen, wie diese sich wieder erneuern können. Aber auch die Entwicklungs- und Schwellenländer sind gefordert, ihre Entwicklung nachhaltig zu gestalten. Seit mehr als 30 Jahren unterstützt die GTZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und anderer Auftraggeber diese Länder dabei.

Informationen zu den Unterrichtsmaterialien

Gliederung

Kopiervorlagen

Die Unterrichtsmaterialien sind in elf fächerübergreifende Unterrichtseinheiten gegliedert. Neben biologischen und geografischen Themen finden sich Unterrichtsvorschläge zu wirtschaftlich und sozial orientierten Fächern sowie zu Kunst, Hauswirtschaft und Geschichte. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Einheiten zur nachhaltigen Wirtschafts- und Entwicklungszusammenarbeit.

Alle Arbeitsblätter der Mappe dienen als Kopiervorlage zur Ausgabe an die Schüler.

Autoren Die Verfasser der Unterrichtsmaterialien sind praktizierende Lehrer aus den jeweiligen Fachrichtungen und erfahrene Lehrbuchautoren.

Didaktische Hinweise Einsetzbarkeit der Unterrichtsmaterialien Für einen Großteil der Themenbereiche existieren in knapper Form didaktische Hinweise zum Unterricht. Bei den letzten drei Einheiten wurde darauf verzichtet, zu Gunsten von praxisorientiertem Unterrichtsmaterial. Hier werden die Lernziele der jeweiligen Unterrichtseinheit beschrieben, Anregungen für den Einsatz der Arbeitsblätter gegeben und Vorschläge für die Unterrichtsgestaltung und ggf. Lösungsvorschläge gemacht. Einseitige Unterrichtsvorschläge sind hiervon ausgenommen. Diese dienen neben der Möglichkeit der unterrichtlichen Umsetzung auch als Grundlage für fächerübergreifende Projekte oder zeigen Angebote für schülerorientierte Freiarbeit.

Die vorliegenden Unterrichtsmaterialien wurden für den Unterricht in der Sekundarstufe I entwickelt. Die Arbeitsblätter sind in den Klassen 7 bis 10 lehrplanspezifisch einsetzbar. Die Mappe will den natur- und sozialwissenschaftlichen Unterricht an der Schule unterstützen und eignet sich für fächerübergreifende Themen sowie den projektbezogenen Unterricht.

Internetadressen Alle in dieser Mappe enthaltenen Unterrichtsmaterialien können Sie auch im Internet downloaden unter www.unterrichtsmappen.care-line.de.

Arbeitsblätter Die angebotenen Arbeitsblätter sind in verschiedenen Unterrichtsphasen fächer- und themenübergreifend einzeln oder im Verbund einsetzbar. Sie sind als Informations- und Schülerarbeitsblätter konzipiert. Die Arbeitsaufträge regen zur leistungsdifferenzierten Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit an. Einige der Arbeitsblätter sind so angelegt, dass die Schüler ihre Rechercheergebnisse eintragen und präsentieren können. Ausgewählte Bereiche bieten sich darüber hinaus zur Durchführung von Projekten an.

Folien Der Mappe sind zwei Farbfolien zur Unterstützung der Unterrichtseinheiten 1 „Die Geschichte des Kaffeetrinkens“ und 2 „Wie sieht der Kaffeebaum aus? Kaffeeblüte – Kaffeekirsche – Kaffeebohne“ beigefügt. Diese Folien können auch als Kopiervorlage Verwendung finden.

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Geschichtsleiste „Kaffee“

Anbau nach Amsterdam. Als Amsterdams Bürgermeister im Jahre 1714 einen knapp zwei Meter hohen Kaffeestrauch an Ludwig XIV., Sonnenkönig von Frankreich verschenkt, entdecken auch die Franzosen ihre Liebe zum Kaffee. Haiti wird zur Kaffeeplantage Frankreichs.

8. Jahrhundert: Kirschen aus Kaffa Die Karriere des Kaffees beginnt in Afrika. Die Bewohner der Region Kaffa im Hochland Äthiopiens entdecken seine belebende Wirkung. Sie zerstampfen die Kerne und vermischen sie mit Tierfett, um auf ihren Kriegszügen von der eiweißreichen und anregenden Wirkung zu profitieren. 10. Jahrhundert: Beginn der Kaffee-Karriere Landwirte im Jemen kultivieren die Sträucher mit den rot-gelben Beeren. Kaffee wird eine begehrte Handelsware.

Erste europäische Darstellung der Kaffeepflanze (1592).

Werbeanzeige aus dem Jahre 1908.

14. Jahrhundert: Die Geburtsstunde des Röstkaffees Im ausgehenden 14. Jahrhundert wird Kaffee zum ersten Mal – vermutlich auf einem heißen Stein – geröstet. Dieser Vorgang verleiht dem Kaffee seinen aromatischen Geschmack. 15. Jahrhundert: Kleine Bohne ganz groß Über das Rote Meer findet der Kaffee aus Jemen als Handelsware seinen Weg nach Mekka. Die Pilger, die bereits seit Jahrhunderten aus aller Welt in diese Stadt ziehen, verbreiten das neuartige Getränk über Kairo und Damaskus bis hin nach Istanbul. Von hier aus findet die kleine Bohne ihren Weg nach Europa. 17. Jahrhundert: Kaffeehandel in Europa Mitte des 17. Jahrhunderts wird in Venedig das erste Kaffeehaus außerhalb der islamischen Welt gegründet. Nicht zufällig findet sich in der Lagunenstadt auch der erste europäische Handelsplatz für das „schwarze Gold“. In Bremen und Hamburg eröffnen die ersten Kaffeehäuser Deutschlands (1673 / 1677). Die „Ostindische Compagney“ der Niederländer importiert 1711 die erste Kaffeeladung aus eigenem

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Geschäft Kaffee Johann Jacobs in der Bremer Obernstraße um 1915.

18. Jahrhundert: Reglementierung des Kaffeegeschäfts in Deutschland 1766 erklärt Friedrich II. den Einfuhrhandel zum Staatsmonopol. 1780 wird das Kaffeegeschäft in Deutschland staatlich reglementiert. Ab 1780 darf Kaffee nur noch in den königlichen Röstereien gebrannt werden (Kaffeebrennzwang). Zur Kontrolle setzt Friedrich der Große im ganzen Land „Kaffeeschnüffler” ein, die mittels des verräterischen Kaffeeduftes jede Gesetzesübertretung ahnden. Willkür dieser Zöllner, Kaffeeschmuggel, Beschwerden und zunehmender Zorn bei den Bürgern sind die Folge. Erst mit dem Tode Friedrichs entfällt der Brennzwang. Venedig, Oxford, London, Paris und Wien werden zur gleichen Zeit zu Kaffeehauptstädten Europas. Die „Kaffeehaus-Kultur“ begeistert Künstler, Literaten, Diplomaten, Staatsmänner und Philosophen gleichermaßen. 19. Jahrhundert: Das Lieblingsgetränk der Deutschen Kaffee wird zum Volksgetränk. 1855 begeistert bei der Weltausstellung in Paris die erste Espresso-Maschine das Publikum. 21. Jahrhundert: Eine unendliche Erfolgsgeschichte Die Popularität des Kaffees ist ungebrochen. Heute hat das Lieblingsgetränk der Deutschen viele Gesichter: Kaffee, Cappuccino, Espresso oder Café au Lait sind nur eine kleine Auswahl.

Familie beim Kaffee trinken.

1. Die Geschichte des Kaffeetrinkens Didaktische Hinweise

Lernziele und Methoden •







Die Schüler lernen, auf welchem Wege sich das Genussmittel Kaffee von seinem Ursprungsland aus über die ganze Welt verbreitet hat. Sie erarbeiten historische Stationen rund um den Kaffee und übertragen diese in eine Weltkarte. Sie erfahren etwas über den Zusammenhang von Häfen als Handelsknoten und der Etablierung des Kaffees als Modegetränk des 18. Jahrhunderts. Abschließend wird das Thema Globalisierung des Welthandels in Bezug auf Kaffee reflektiert.

Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung Zielfrage Woher kommt unser Kaffee? Einstieg • Lehrer-Schüler-Gespräch zu Frühstücksgewohnheiten. • Die Schüler lesen Arbeitsblatt 1 und bestimmen im Arbeitsauftrag die Herkunftsorte der abgebildeten Bausteine eines Frühstücks. • Hinweis: Zu nennen sind nicht die Produktionsstätten der Fertigprodukte, sondern der mögliche Herkunftsort der Rohstoffe, wie z. B.: Eier → heimische Landwirtschaft; Orangensaft → Spanien. Mehrfachnennungen sind möglich.

2. Teilziel: Die Schüler erkennen die Bedeutung der europäischen Häfen Venedig, London, Hamburg, Marseille und Amsterdam für die Verbreitung des Kaffees. Im Unterrichtsgespräch erfahren sie, dass diese Orte sowohl Handels- als auch Kulturzentren waren, in denen „Neuerungen“ aus aller Welt nach Europa eingeführt wurden und sich von hier aus verbreiteten. Weiterhin lernen die Schüler im Arbeitsauftrag 3 (Arbeitsblatt 2), dass die Einführung von neuen Konsumgütern in heutiger Zeit mittels schnellerer Transportmittel (Flugzeug) oder durch Medien nicht mehr an derart exponierte Städte gebunden ist. Als Beispiel können sowohl Nahrungs- und Genussmittel als auch Konsumund Kulturgüter dienen (Cola, Automobile, Kinofilme, CDs etc.).

Erarbeitung der Teilziele 1. Teilziel: Die Schüler lernen Äthiopien als den geografischen Ursprung der Kaffeepflanze kennen. Sie können die wirtschaftlichen Verbreitungswege der Kaffeepflanze über den Globus nachvollziehen und zeitlich zuordnen. Das Gelernte wird durch den Eintrag in eine Weltkarte (Arbeitsblatt 3) gesichert.

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Arbeitsblatt 1

Name:

Klasse:

Datum:

Die Entdeckung und Verbreitung des Kaffees (1) Die Geschichte des Kaffeetrinkens Woher stammt unser Frühstück?

Arbeitsaufträge 1. Bestimme die möglichen Herkunftsorte der abgebildeten Bestandteile des Frühstücks und trage sie ein. 2. Woher stammt der Kaffee? Stelle Vermutungen an. Einer Legende zufolge entdeckten Ziegenhirten aus Kaffa, einer Provinz im heutigen Äthiopien in Ostafrika, erstmals die stimulierende Wirkung der Kaffeepflanze, als ihre Tiere nach dem Verzehr der glänzenden Blätter und kirschenartigen Früchten selbst in der Nacht nicht schliefen. Mit großer Sicherheit hat der Kaffeebaum schon in Frühzeiten als Nutzpflanze existiert. Jedoch gibt es aus der Zeit vor 1500 n. Chr. nur wenige Erkenntnisse über die Nutzung der Kaffeefrüchte. Die Araber genossen wahrscheinlich als erste deren anregende Wirkung und den außergewöhnlichen Geschmack, indem sie die Kaffeebohnen auf Steinplatten rösteten, in Mörsern zerstampften und mit heißem Wasser aufgossen. Der typische Mocca war geboren. Muslimische Pilger brachten das belebende Getränk in die Metropolen der islamischen Welt, und so verbreitete sich der Kaffee im 16. Jahrhundert im gesamten osmanischen Reich. Das Wort „Kaffee“ leitet sich vom arabischen „Kahwe“ (auch „Qahwa“) ab und bedeutet Lebenskraft, Stärke. Der erste Kaffee wurde vermutlich im abessinischen Hochland Äthiopiens, in der Provinz Kaffa, getrunken.

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Name:

Klasse:

Datum:

Arbeitsblatt 2

Die Entdeckung und Verbreitung des Kaffees (2) Die Geschichte des Kaffeetrinkens Durch Schmuggel von keimfähigen Kaffeesamen erreichte die bis dahin nur im Südjemen kultivierte Pflanze in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts Südindien, Sri Lanka und Indonesien – damalige niederländische Kolonien. Ab etwa 1650 kann von einem regen Handel mit Kaffeebohnen gesprochen werden. Ein entscheidendes historisches Datum der Kaffeegeschichte ist die Belagerung Wiens durch die Türken 1683, die mit einer Niederlage der Osmanen endete. Die von den türkischen Truppen zurückgelassenen Kaffeebestände wurden zum Grundstock der bekannten Wiener Kaffeehauskultur. Auch in anderen europäischen Städten etablierten sich Kaffeehäuser. In Städten wie Venedig, London, Hamburg, Marseille oder Amsterdam genoss man das exotische Getränk. Durch den enormen Bedarf an Kaffee entstanden im 18. Jahrhundert erste Kaffeeplantagen in den europäischen Kolonien in Mittel- und Südamerika und Brasilien, dem heutigen Hauptanbauland des Kaffees. Erst einige Jahrzehnte später wurde der Kaffee wieder in seiner ursprünglichen Heimat Afrika kommerziell angebaut und verwertet. Europäisches Kaffeehaus am Ende des 17. Jahrhunderts.

Arbeitsaufträge 1. Trage den Verbreitungsweg des Kaffees mit Linien in die Weltkarte (Arbeitsblatt 3) ein. Notiere dazu den entsprechenden Zeitrahmen. 2. Trage die im Text genannten Orte auf der Weltkarte ein, in denen die ersten europäischen Kaffeehäuser entstanden. Stelle Vermutungen an, warum sie gerade an diesen Stellen (mit Ausnahme Wiens) entstanden. 3. Begründe, warum in heutiger Zeit die Einführung von „Neuerungen“ aus anderen Kulturen nicht mehr auf Hafenstädte angewiesen ist. 9

Arbeitsblatt 3

Name:

Klasse:

Datum:

Die Entdeckung und Verbreitung des Kaffees (3) Die Geschichte des Kaffeetrinkens

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2. Wie sieht der Kaffeebaum aus? Kaffeeblüte – Kaffeekirsche – Kaffeebohne Didaktische Hinweise / Lösungen

Lernziele und Methoden • •

Die Schüler lernen den Aufbau einer Kaffeepflanze detailliert kennen. Durch Bearbeitung der Arbeitsaufträge sichern sie die Lerninhalte.

Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung Zielfrage Wie sieht die Kaffeepflanze aus? Einstieg • Die Schüler beschreiben, auf welcher Art von Pflanze die aus dem heimischen Umfeld bekannten Früchte wachsen (Apfel → Baum; Johannisbeere → Strauch). Erarbeitung der Teilziele 1. Teilziel: Die Schüler erhalten einen Überblick über den Aufbau der Kaffeepflanze in ihrer Gesamtheit. 2. Teilziel: Die Schüler ergänzen anhand der vorgegebenen Begriffe die einzelnen Lückentexte und prägen sich die Abbildungen ein. Hinweis: Diese Arbeitsform kann auch als arbeitsteilige Gruppenarbeit durchgeführt werden. Die Ergebnisüberprüfung und Teilzielsicherung erfolgt mithilfe der Lösungen (s. u.), die für die Schüler kopiert werden können.

Projektvorschlag Gestaltung einer Info-Wand zur Kaffeepflanze mit Präsentation in der Schule.

Lösungen zu den Arbeitsblättern 4 und 5 Die Pflanze: Eine frei wachsende Pflanze kann als Baum durchaus eine stattliche Höhe von 8 m erreichen. In kultivierter Form auf Plantagen wird die Pflanze jedoch durch Zuschnitt in Strauchform bei 2 – 3 m Höhe gehalten, um die Ernte zu erleichtern. Das Wurzelsystem: Der Kaffeebaum ist mit einer Pfahlwurzel bis in eine Tiefe von 1 – 2,5 m im feuchten Boden verankert. Nahe der Oberfläche verlaufen zahlreiche Nährwurzeln. Aufgrund der flachen Nährwurzeln sind die Kaffeepflanzen auf feuchten Boden und damit niederschlagsreiche Anbaugebiete angewiesen. Direkte Sonneneinstrahlung oder zu hohe Umgebungstemperaturen über 30° C schaden der Kaffeepflanze. Deshalb wird Kaffee unter schattenspendenden Bäumen gepflanzt. Die Blüte: Die strahlend weißen Blüten der Kaffeepflanze erinnern in ihrem Duft an Jasmin. Unmittelbar nach dem Ende der Trockenzeit beginnen sich die Blüten mit den ersten Regenschauern zu entfalten. Innerhalb der relativ kurzen Blütezeit sind sie nur einige Stunden befruchtungsfähig. Die Kaffeeblüten sind – mit Ausnahme der Arabica-Varianten – auf Fremdbestäubung durch Wind oder Insekten angewiesen. Da sich – je nach geografischer Nähe zum Äquator – Regen- und Trockenperioden abwechseln, kann die Blüteperiode das ganze Jahr andauern, wodurch eine ganzjährige Ernte möglich ist. An den Pflanzen sind dann gleichzeitig Blüten, unreife und reife Kaffeekirschen zu finden. Die Blätter: Kurzstielige, immergrüne, länglich-ovalförmige Blätter sitzen an langen, rutenartigen Ästen. Ihre Unterseite ist hellgrün gefärbt, die Oberseite etwas dunkler. Die lederartigen Blätter sind ca. 8 – 15 cm lang und 4 – 6 cm breit. Die Kaffeekirsche: Sieben bis neun Monate nach der erfolgreichen Befruchtung entwickeln sich aus den Blüten fast runde, kirschenähnliche Steinfrüchte. Wie bei den heimischen Fruchtkirschen ändert sich die Farbe auch bei der Kaffeekirsche entsprechend dem Reifegrad von grün über gelb zu rot / rotviolett und schließlich im Stadium der Überreife in schwarz.

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Arbeitsblatt 4

Name:

Klasse:

Datum:

Wie sieht der Kaffeebaum aus? (1) Kaffeeblüte – Kaffeekirsche – Kaffeebohne Die Pflanze Eine frei wachsende Kaffeepflanze kann als ___________________________ durchaus eine stattliche Höhe von 8 m erreichen. In kultivierter Form auf ___________________________ wird die Pflanze jedoch durch Zuschnitt in ___________________________ bei 2 – 3 m Höhe gehalten, um die Ernte zu erleichtern. Das Wurzelsystem Der Kaffeebaum ist mit einer ___________________________ bis in eine Tiefe von 1 – 2,5 m im ___________________________ Boden verankert. Nahe der Oberfläche verlaufen zahlreiche ___________________________. Aufgrund der flachen Nährwurzeln sind die Kaffeepflanzen auf feuchten Boden und damit niederschlagsreiche Anbaugebiete angewiesen. Direkte Sonneneinstrahlung oder zu hohe Umgebungstemperaturen über 30° C schaden der Kaffeepflanze. Deshalb wird Kaffee unter schattenspendenden Bäumen gepflanzt. Die Blüte Die ___________________________ ___________________________ Blüten der Kaffeepflanze erinnern in ihrem Duft an Jasmin. Unmittelbar nach dem Ende der Trockenzeit beginnen sich die Blüten mit den ersten

Regenschauern zu entfalten. Innerhalb der relativ kurzen Blütezeit sind sie nur ___________________________ ___________________________

befruchtungsfähig. Die Kaffeeblüten sind – mit Ausnahme der Arabica-Varianten – auf ___________________________ durch Wind oder Insekten angewiesen. Da sich – je nach geografischer Nähe zum Äquator – Regen- und Trockenperioden abwechseln, kann die Blüteperiode das ganze Jahr andauern, wodurch eine ___________________________ Ernte möglich ist. An den Pflanzen sind dann ___________________________ Blüten, unreife und reife Kaffeekirschen zu finden.

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Name:

Klasse:

Datum:

Arbeitsblatt 5

Wie sieht der Kaffeebaum aus? (2)

Die Blätter Kurzstielige,

___________________________, ___________________________-

Blätter sitzen an langen, rutenartigen Ästen. Ihre Unterseite ist hellgrün gefärbt, die Oberseite etwas dunkler. Die ___________________________ Blätter sind ca. 8 – 15 cm lang und 4 – 6 cm breit. ___________________________

Die Kaffeekirsche Sieben bis neun Monate nach der erfolgreichen Befruchtung entwickeln sich aus den Blüten fast runde, ___________________________ ___________________________ . Wie bei den heimischen Fruchtkirschen ___________________________ sich die Farbe auch bei der Kaffeekirsche entsprechend dem Reifegrad von grün über gelb zu rot / rotviolett und schließlich im Stadium der Überreife in schwarz.

Grün: unreif.

Rot / rotviolett: reif.

Dunkelrot / schwarz: überreif.

Arbeitsaufträge 1. Lies dir den Text genau durch und ergänze die fehlenden Begriffe in den Lückentexten mit den angegebenen Begriffen: Baum – Pfahlwurzel – Steinfrüchte – ändert – Nährwurzeln – strahlend – weißen – gleichzeitig – kirschenähnliche – ganzjährige – immergrüne – feuchten – Fremdbestäubung – Strauchform – länglich-ovalförmige – Plantagen – einige Stunden – lederartigen 2. Präge dir die Zeichnungen von Kaffeepflanze und -kirsche und deren Beschriftungen ein. Zeichne sie aus dem Kopf auf einem Blatt Papier nach und beschrifte deine Zeichnungen. Projektvorschlag Gestaltet eine Info-Wand zur Kaffeepflanze und stellt sie in der Schule aus. 13

3. Wo wächst der Kaffeebaum? Didaktische Hinweise pflanze gedeiht. Durch eine Recherche im Atlas / Internet erfahren sie, dass die geforderten Niederschlagsmengen und Temperaturen nur entlang des subtropischen Gürtels zu finden sind. Die Erkenntnisse werden auf der Weltkarte (Arbeitsblatt 6) gesichert. Arbeitsauftrag 1: Ursprünglich in Afrika beheimatet, wird Kaffee heute in der gesamten Subtropenzone der Erde sowie in tropischen Höhenlagen angebaut. Hauptanbauregionen sind Afrika, Mittel- und Südamerika, Asien. Das Anbaugebiet erstreckt sich klimatisch bedingt vorwiegend zwischen dem 10. nördlichen und südlichen Breitengrad („Kaffeegürtel“). Die Mehrzahl der Anbauländer kann den „3.-Welt-Ländern“ zugeordnet werden. Sie befinden sich auf der Südhalbkugel der Erde. Arbeitsauftrag 2: Durch den unterschiedlichen Reifegrad der Blüten und Kirschen an einem Baum ist eine maschinelle Kaffee-Ernte nur bedingt möglich. Um eine Ernte mit minderer Qualität durch „Verunreinigung“ mit unreifen oder überreifen Früchten zu vermeiden, werden die Kaffeekirschen in Handarbeit geerntet. Äpfel sind zu einer bestimmten Jahreszeit reif, deshalb ist eine rationellere Ernte möglich.

Lernziele und Methoden •

• •

Die Schüler erhalten einen Überblick über die klimatischen Wachstumsbedingungen und die Anbaugebiete der Kaffeepflanzen. Sie erfahren etwas über die Reifebedingungen bei der Kaffeeernte. Sie lernen die beiden bedeutenden Kaffeesorten Arabica und Robusta sowie deren Exporteure kennen.

2. Teilziel: Die Schüler erhalten einen Überblick über die Anbauflächen für Kaffee und die daraus resultierenden Exportmengen auf dem Weltmarkt. In Form eines Arbeitsauftrags / Referats informieren sie sich über die beiden „Kaffee-Hauptsorten“ Arabica und Robusta. Durch den Vergleich der Exportmengen der neun wichtigsten Kaffee exportierenden Länder kennen die Schüler Rangfolge / Exportmengen. In Form eines Schaubilds präsentieren sie die vorgegebenen Werte und ermitteln den Weltmarktführer Brasilien.

Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung Projektvorschlag Zielfrage Wo wächst der Kaffeebaum? Erarbeitung der Teilziele 1. Teilziel: Die Schüler lernen Afrika als Ursprungsland des Kaffees kennen und erfahren, unter welchen klimatischen Bedingungen die Kaffee14

Die Schüler können durch Eigenrecherche eine Übersicht über die Kaffeeanbaugebiete der Erde, Exportmengen und -sorten erstellen. Weiterhin kann eine Zuordnung verschiedener Gebiete zu der Gruppe der Entwicklungsländer erfolgen. Präsentation in der Schule.

Name:

Klasse:

Datum:

Arbeitsblatt 6

Klimatische Bedingungen Wo wächst der Kaffeebaum? Der Kaffeebaum (oder Strauch) wächst je nach Sorte in kühleren Hochlagen der tropischen Breitengrade bis in eine Höhe von 1.800 m. Trockenperioden schaden ihm nicht, während direkte Sonneneinstrahlung der Pflanze nicht bekommt. Kaffeepflanzen benötigen etwa 250 – 300 mm pro m2 Niederschlag im Jahr. Um den Wasserverlust durch Verdunstung aufgrund der hohen tropischen Umgebungstemperatur auszugleichen, muss es in den Anbaugebieten durchschnittlich 1500 – 2000 mm pro Jahr regnen. Die Menge der jährlichen Niederschläge spielt deshalb eine entscheidende Rolle bei der Auswahl von Anbaugebieten. Eine Besonderheit der Kaffeepflanze ist, dass sie gleichzeitig Kirschen und Blüten von unterschiedlichem Reifegrad tragen kann. Der einfacheren Ernte wegen wird der Kaffeebaum in seinem Wachstum eingeschränkt und auf Strauchhöhe beschnitten.

Arbeitsaufträge 1. „Die Menge der jährlichen Niederschläge spielt deshalb eine entscheidende Rolle bei der Auswahl von Anbaugebieten.“ (s. Text). Finde im Atlas potentiell geeignete Anbaugebiete für Kaffee. Beachte dabei die im Text genannten klimatischen Voraussetzungen und die gleichzeitig erforderliche Höhenlage. Weitere Informationen findest du im Internet unter www.kaffeeverband.de. Trage die Regionen in die Weltkarte ein. Was stellst du fest?

2. Welche Vor- und Nachteile ergeben sich für die Kaffeebauern bezüglich der Kaffee-Ernte aufgrund der Besonderheit des Fruchtreifegrades des Kaffeebaumes? Vergleiche diese mit der Apfelernte in Deutschland. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________________________________________________________

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Arbeitsblatt 7

Name:

Klasse:

Datum:

Die Welt will Kaffee Wo wächst der Kaffeebaum?

Die 9 bedeutendsten Exporteure von Arabica (A) und Robusta (R). Mengenangaben in 1.000 Sack à 60 kg Äthiopien Vietnam Mexiko Guatemala Kolumbien Peru Indonesien Brasilien Honduras

2.435 13.432 1.985 3.466 10.871 2.370 5.672 21.169 2.392

(A) (R) (A) (A) (A) (A) (R) (A) (A)

Quelle: International Coffee Organization.

Insgesamt werden weltweit in ca. 80 Ländern rund 10 Millionen Hektar (ha = 100 x 100 Meter) Kaffee angebaut. Größter Lieferant des Weltmarktes ist dabei Brasilien mit über einer Million Tonnen jährlich. Insgesamt werden jedes Jahr weltweit rund 120 Millionen Säcke Rohkaffee produziert. Fast 99 % der Gesamtproduktion entfallen auf die beiden Arten Arabica (Coffea Arabica) – ursprünglich aus Afrika, heute vor allem in Brasilien und Kolumbien kultiviert – und Robusta (Coffea Canephora) – mit Anbauschwerpunkten in Vietnam, Indonesien und Afrika. Je nach geografischen Gegebenheiten wird in den Anbauländern meist nur eine dieser beiden Kaffeearten angebaut. Bei geeigneter Region und Höhenlage sind auch beide Arten zu finden. Arbeitsaufträge 1. Informiere dich im Internet oder Lexikon unter dem Stichwort Kaffee über die beiden im Text genannten Kaffeesorten. Stelle deine Erkenntnisse der Klasse vor. Geeignete Internetadressen sind z. B.: www.auswaertiges-amt.de, www.gtz.de, www.kaffeeverband.de, www.ico.org (englischsprachig), www.rainforestalliance.org/cafe/deutsche.html. 2. Ordne die Zahlenwerte der Exportmengen nach der Kaffeesorte und addiere jeweils die Mengen. Stelle die Gesamtsummen grafisch in einem Kreisdiagramm dar (s. Kasten). Welche der beiden Kaffeesorten ist Marktführer?

Projektvorschlag Recherchiert im Internet typische Kaffeeanbaugebiete und gestaltet eine Informationswand zu den Anbaugebieten und Exportmengen des Kaffees. Geht dabei auch auf die beiden wichtigen Kaffeesorten ein. Stellt das Ergebnis in Form einer Präsentation der Schule und den Eltern vor. 16

4. Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Hintergrund – Chancen – Beispiele Didaktische Hinweise

Lernziele und Methoden •



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Die Schüler lernen, warum Entwicklungszusammenarbeit notwendig ist und wie sie von staatlicher Seite her geleistet wird. Die Schüler erhalten einen Einblick in die Begriffsentwicklung und die Grundstrukturen des nachhaltigen Handelns. Sie lernen die drei Säulen nachhaltiger Entwicklungspolitik kennen. Sie erfahren, dass Entwicklungszusammenarbeit nicht nur das Geben von Finanzmitteln beinhaltet.

Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung Zielfrage Wie kann den Menschen und der Umwelt in den Entwicklungsländern nachhaltig geholfen werden? Einstieg • Brainstorming über Kenntnisse / Erfahrungen mit dem Thema Entwicklungszusammenarbeit. Zu erwarten ist vor allem die Nennung von Hilfsorganisationen oder Spendenaufrufen. Erarbeitung der Teilziele 1. Teilziel: Die Schüler erkennen die Notwendigkeit staatlicher Entwicklungszusammenarbeit innerhalb der globalen Gemeinschaft. Unter Bezugnahme des einleitenden Infotextes formulieren sie mit dem Banknachbarn Assoziationen zum Begriff „Nachhaltigkeit“. Die Gedanken können auf Wortkarten notiert und an der Tafel fixiert werden. Die Schüler erfahren, dass durch Entwicklungszusammenarbeit alle Parteien profitieren. Sie lernen anschließend den Ursprung des Begriffs „nachhaltige Entwicklung“ und dessen heutige Verwendung kennen. Die Informationen werden innerhalb der Klasse besprochen und diskutiert. Eine Teilzielsicherung kann als Tafelanschrift und Eintrag erfolgen. 2. Teilziel: Anschließend werden die drei Säulen der Nachhaltigkeit genauer betrachtet. Durch Analyse der grafischen Darstellung setzen sich die Schüler mit den Inhalten und Überschneidungen

auseinander. Unbekannte Begriffe sind im Bedarfsfall zu erklären oder von den Schülern zu recherchieren. Die Satzergänzung dient der Teilzielsicherung. Lösung: „Nachhaltige Entwicklung ist das Zusammenwirken von ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Zielsetzungen.“ 3. Teilziel: Die Schüler wissen, dass ökonomisch orientierte Entwicklungszusammenarbeit nur in Form nachhaltiger Hilfe sinnvoll ist. Sie interpretieren das Eingangszitat und erkennen die Nachteile einer temporären Hilfe im Vergleich zur langfristigen Förderung. Sie sichern die Erkenntnis in der Satzergänzung: „Entwicklungszusammenarbeit ist Hilfe zur Selbsthilfe“. Am Beispiel Mikronesiens erkennen die Schüler die Folgen einer misslungenen Entwicklungspolitik für das betroffene Land und dessen Bevölkerung. Sie lernen im ökonomischen, ökologischen und sozialen Bereich die möglichen Ansatzpunkte einer sinnvollen Entwicklungszusammenarbeit kennen. 17

4. Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Hintergrund – Chancen – Beispiele Didaktische Hinweise 6. Teilziel: Beim Exkurs „Klima im Wandel“ lesen die Schüler einen Text zum Thema Klimawandel und recherchieren anschließend weitere globale Folgen des Klimawandels. Sie reflektieren, inwieweit nachhaltige ökologische Entwicklungszusammenarbeit den Ländern der Dritten Welt hilft, ihre erhöhte Anfälligkeit gegenüber Folgen des Klimawandels zu minimieren.

4. Teilziel: Die Schüler erkennen die enorme Bedeutung der ökologisch nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit. Anhand von Text 1 und 2 (Arbeitsblatt 12) erhalten sie einen Einblick in die Artenvielfalt des Regenwaldes und erarbeiten dessen Bedeutung für die gesamte Welt. Text 3 (Arbeitsblatt 12) zeigt ein positives Beispiel auf, die Artenvielfalt zu erhalten. Fremdwörter können mithilfe einer Internetrecherche (ggf. Gruppenarbeit) geklärt werden. 5. Teilziel: Auf dem Arbeitsblatt 13 werden die Schüler im ersten Teil des Info-Textes für die Situation der „Holzkohle-Bauern“ sensibilisiert und erkennen die unmittelbare Bedrohung des Regenwaldes durch deren tägliche Arbeit. Der zweite Textabschnitt zeigt anhand eines Projektes einen möglichen Lösungsweg, der zum Vorteil aller Beteiligten und zur Schonung der natürlichen Ressourcen gereicht. Ein Merksatz sichert die erlangte Erkenntnis. Ein Einblick in die Grundsätze und Ziele der Zertifizierung durch Umweltorganisationen am Beispiel von Rainforest Alliance beschließt diese Unterrichtseinheit.

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7. Teilziel: Die Schüler kennen den sozialen Aspekt als wichtige Säule der Entwicklungszusammenarbeit. Durch die Betrachtung von Bildern mit Eindrücken aus den Kaffeeanbaugebieten werden sie für das Thema sensibilisiert und interessiert. Anhand der Bildbetrachtung besprechen die Schüler den Begriff „Gerechtigkeit“. Sie erkennen, dass die Lebensbedingungen der Kinder in der Welt nicht gerecht verteilt sind und sie selbst in einer bevorzugten Welt leben. Anhand dreier Texte vertiefen die Schüler innerhalb einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit ihr Wissen und sichern den Inhalt in Form einer Präsentation.

Projektvorschlag Darstellung der Ziele und Inhalte der nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen einer Präsentation in der Schule.

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Arbeitsblatt 8

Warum ist Entwicklungszusammenarbeit notwendig? Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Fast elf Millionen Kinder sterben jedes Jahr noch vor ihrem fünften Geburtstag – an Hunger, an Krankheiten, durch Gewalt und Kriege. Mehr als eine Milliarde Menschen auf der Welt müssen von weniger als einem USDollar pro Tag leben – jeder Sechste von uns. Jährlich werden mehr als 140.000 km 2 Regenwald abgeholzt – das entspricht ungefähr der doppelten Fläche Irlands. Kein Land der Erde kann diese und die vielen anderen brennenden Probleme der Menschheit allein lösen. Wenn es aber viele zusammen versuchen, kann sich die Welt positiv entwickeln. Jeder einzelne Mensch und jeder einzelne Staat kann dabei helfen. Entwicklungspolitik sichert die Zukunft der Menschheit. Sie ist aber unabhängig davon ein Gebot der Menschlichkeit. Auch die Bundesrepublik stellt sich dieser Verantwortung – darum betreibt sie Entwicklungspolitik. Alle Menschen haben den gleichen Wunsch: Sie wollen, dass sie und ihre Kinder und Enkelkinder in einer friedlichen und gerechten Welt mit einer intakten Umwelt leben können. Entwicklungspolitik ist ein Weg, die Zukunft für uns und für nachfolgende Generationen zu sichern. Unser Leben ist eng mit dem der Menschen in anderen Ländern verflochten. Was in einem Teil der Welt geschieht, hat Auswirkungen auf die anderen Teile. Wer Sicherheit will, muss sich um weltweiten Frieden bemühen. Entwicklungszusammenarbeit hilft, Krisen zu verhindern und Konflikte zu bewältigen. Auf diese Weise leistet sie einen Beitrag zur Sicherung unserer Zukunft. Auch Umweltprobleme machen nicht an nationalen Grenzen halt. Der hohe Verbrauch fossiler Brennstoffe und die damit verbundene Belastung der Atmosphäre durch Kohlendioxid haben Auswirkungen auf das weltweite Klima. Entwicklungszusammenarbeit, die in den Partnerländern den Umweltschutz, umweltfreundliche Produktionsweisen und den Einsatz erneuerbarer Energien fördert, trägt zum globalen Umweltschutz bei. In einem Weltwirtschaftssystem bleibt keine Volkswirtschaft unberührt von den Krisen anderer Länder und Regionen. Deutschlands Wirtschaft basiert auf dem Export von Waren, sie ist darum auf eine stabile Weltwirtschaft angewiesen. Finanz- und Wirtschaftskrisen in Afrika, Asien oder Südamerika führen auch in Deutschland zu einem Verlust von Arbeitsplätzen. Entwicklungszusammenarbeit, die darauf ausgerichtet ist, die Volkswirtschaften in den Partnerländern zu stabilisieren und zu stärken, stärkt dadurch auch die Wirtschaft in den Industrieländern. Entwicklungspolitik hilft also nicht nur den Entwicklungsländern, sondern auch den Industrieländern. Manchmal sogar ganz direkt: Durch Investitionen in die Entwicklungszusammenarbeit entstehen viele Handelsbeziehungen und andere Partnerschaften, die am Ende für alle Seiten Gewinn bringen. Quelle: www.bmz.de, 2007.

Brainstorming 1. Ergänze spontan folgenden Satz: „Unter Entwicklungszusammenarbeit verstehe ich …“ 2. Warum ist staatliche Entwicklungszusammenarbeit notwendig? Lies den Text genau durch und besprich dich anschließend mit deinem Nachbarn. Teile deine Gedanken der Klasse mit. 3. Notiere in Stichpunkten, ob und inwiefern auch die Industrieländer von der Entwicklungszusammenarbeit profitieren. 19

Arbeitsblatt 9

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Was bedeutet der Begriff „nachhaltige Entwicklung“? Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Der Begriff „nachhaltige Entwicklung“ stammt ursprünglich aus dem Bereich der Forstwirtschaft. Er wurde erstmals im Jahre 1713 in der von Hans Carl von Carlowitz (Oberberghauptmann am kursächsischen Hof in Freiberg / Sachsen) verfassten „Sylvicultura oeconomica oder haußwirthliche Nachricht und naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht“ erwähnt. In seiner Nachricht forderte er, dass lediglich so viele Bäume gefällt werden durften, wie an Jungbäumen nachwachsen konnten.

Diese rein die Ressourcen betreffende Interpretation von Nachhaltigkeit hielt sich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Doch in den letzten Jahrzehnten hat sich der Begriff Nachhaltigkeit von seiner fachspezifischen Bedeutung gelöst. Inzwischen stellt er in allen Feldern der Politik ein verbindendes Leitkonzept dar. Der heute im Zusammenhang mit Entwicklungszusammenarbeit genutzte Begriff „nachhaltige Entwicklung“ ist erst jüngeren Datums (1987) und wurde von der Brundtland-Kommission definiert. Die namensgebende ehemalige norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland hatte in dieser Kommission den Vorsitz. Der Bericht ist für seine Definition des Begriffs „Sustainability“ bzw. „Sustainable Development“ (= „nachhaltige Entwicklung“) bekannt. Nachhaltige Entwicklung – so der Bericht – muss ökonomische, ökologische und soziale Entwicklung vereinen. Er fordert, dass die heutige Generation ihren Enkeln und Urenkeln die Möglichkeit offen hält, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und einen eigenen Lebensstil zu wählen. Im übergreifenden Sinne bewertet „Nachhaltigkeit“ gegenwärtiges Denken und Handeln unter dem Gesichtspunkt, die Lebenssituation der heutigen Generationen zu verbessern, ohne die Zukunftsperspektiven der kommenden Generationen zu Vgl. www.unser-parlament.de/aktuelle_themen/themenarchiv/nachhaltigkeit.html, 2007. verschlechtern. Arbeitsaufträge 1. Unterstreiche im obigen Text die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs „nachhaltige Entwicklung“. 2. Fasse in eigenen Worten zusammen: Welche Bedeutung hat „nachhaltige Entwicklung“ heute? 20

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Arbeitsblatt 10

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung beruht auf der Erkenntnis, dass wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie die Erhaltung der Ökosysteme miteinander zusammenhängen: Das eine ist langfristig nicht erreichbar, wenn es zu Lasten des anderen geht.

soziale Ziele

soziale Marktwirtschaft

Politischer Rahmen

ökologische und soziale Politik nachhaltige Entwicklung

wirtschaftliche Ziele

ökologische Wirtschaft

ökologische Ziele

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit 1. Ökologische Nachhaltigkeit: Sie orientiert sich am stärksten am ursprünglichen Gedanken, keinen Raubbau

an der Natur zu betreiben. Ökologisch nachhaltig ist eine Lebensweise, die die natürlichen Lebensgrundlagen nur in dem Maße beansprucht, wie diese sich regenerieren. 2. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit: Eine Gesellschaft soll wirtschaftlich nicht über ihre Verhältnisse leben, da dies zwangsläufig zu Einbußen der nachkommenden Generationen führt. Allgemein gilt eine Wirtschaftsweise dann als nachhaltig, wenn sie dauerhaft betrieben werden kann. 3. Soziale Nachhaltigkeit: Ein Staat oder eine Gesellschaft soll so organisiert sein, dass sich die sozialen Spannungen in Grenzen halten und Konflikte nicht eskalieren, sondern auf friedlichem und zivilem Wege ausgetragen werden. Quelle: vgl. Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt – Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung“, Deutscher Bundestag: Drucksache 13 / 11200 vom 26. 06. 1998.

Arbeitsaufträge 1. Ergänze folgenden Satz: Nachhaltige Entwicklung ist das Zusammenwirken von … 2. Betrachte die abgebildete Grafik und erläutere die Überschneidungen in eigenen Worten. 21

Arbeitsblatt 11

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Wirtschaftliche Nachhaltigkeit – Fallbeispiel Mikronesien Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit

„Gib einem Menschen einen Fisch und du ernährst ihn einen Tag. Lehre ihn das Fischen und du ernährst ihn ein Leben lang.“ Arbeitsaufträge 1. Welcher tiefere Sinn steht hinter dieser Aussage? 2. Sicher kennst du den folgenden Satz bereits. Ergänze: „Entwicklungszusammenarbeit ist Hilfe zur ______________________________________________________________________ .“



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Nachhaltiger Kaffeeanbau in Peru.

Blindes Helfen ohne Kenntnis der individuellen Situation, der Fähigkeiten und Bedürfnisse der Hilfsbedürftigen verdient den Namen Hilfe nicht. Helfen heißt auch, Verantwortung zu übernehmen. Um auf richtige Art und Weise Hilfe zu leisten, muss Helfen als ein sehr komplexes zwischenmenschliches Beziehungsgeschehen verstanden werden: Voraussetzung ist die Kenntnis und das Verständnis der örtlichen Lebensumstände, der aktuellen Bedürfnisse der Betroffenen und deren kulturelle und soziale Erziehung. Ebenso kann nur dort nachhaltig geholfen werden, wo ausreichend Wissen über die lokalen Voraussetzungen, d. h. der produktionsbedingenden Faktoren, gegeben ist. Welche Folgen falsche Entwicklungspolitik haben kann, wird am Beispiel Mikronesiens deutlich: Mikronesien, ein Inselgebiet im Pazifik, wurde 1945 zum Treuhandgebiet der USA. Die USA sollten die ehemalige Kolonie Mikronesien bei ihrer Entwicklung hin zur Unabhängigkeit unterstützen. Aus falsch verstandener Fürsorgepflicht überschüttete die neue US-amerikanische Verwaltung die Mikronesier mit finanziellen Zuwendungen. So hatte jeder Bewohner Anspruch auf kostenlose Nahrung, Kleidung und weitere Dienste des Staates. Die Folge: Bauern und Handwerker, die bis dahin für die Versorgung der Menschen zuständig waren, verloren ihre finanzielle Lebensgrundlage. Dadurch, dass „Vater Staat“ für alles sorgte, wurde der Anreiz selber zu arbeiten immer geringer. Die Folgen waren katastrophal: Je geringer die eigene Produktivität wurde, desto mehr Unterstützung von außen war erforderlich; die Erhöhung der Unterstützung führte aber direkt zu einer weiteren Senkung der Arbeitsleistung. So bezogen die 150.000 Einwohner Mikronesiens von 1947 bis 1985 insg. 2,4 Milliarden US-Dollar an Entwicklungshilfe. Die Einfuhr von Lebensmitteln stieg um das Fünffache und die Agrarproduktion reduzierte sich um 50 %. Nach vielen Jahren Entwicklungshilfe waren die Mikronesier völlig von den USA abhängig geworden. Ein Einheimischer meinte in einem Interview dazu: „We have no technicians, no plumbers, no electricians ... because the U.S. Government handed us everything and didn’t ask us to do anything for ourselves.“ Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, www.bpb.de, 2007.

Arbeitsaufträge 1. Beschreibe die Entwicklung in Mikronesien in eigenen Worten. 2. Wie hätte man den Menschen in diesem Land vermutlich nachhaltiger helfen können? 22

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Arbeitsblatt 12

Ökologische Nachhaltigkeit (1) Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Text 1: Artenvielfalt in tropischen Regenwäldern Nur etwa 7 % der eisfreien Landmassen der Erde sind von tropischen Regenwäldern bedeckt. Vgl.: Faszination Regenwald e.V., Günzburg, 2007.

Text 2: Ein Baum stirbt „Kreischend schneiden sich die Kettensägen in die Brettwurzeln. Mit einem scharfen Knall reißen die Stützen des Baums, er verliert seinen Halt, neigt sich langsam und reißt andere Bäume mit. Krachend schlägt er auf den Boden, im Wald klafft eine Lücke. Tiere und Pflanzen haben Heim und Schutz verloren. Keine Wurzeln halten den Boden mehr fest, keine Baumkrone hält den Regen zurück. Der nächste Regenguss schwemmt Quelle: Burckhard Mönter: Grüner Reichtum – Die Regenwälder dieser Erde, Kinderbuchverlag, Luzern,1997. die dünne Erdschicht fort.“ Text 3: Kaffeeanbau unter Schattenbäumen zum Erhalt der Artenvielfalt „Der Schutz biologischer Vielfalt in tropischen Landschaften, deren Naturwald durch menschlichen Einfluss bereits stark fragmentiert wurde, lässt sich durch eine gezielte landwirtschaftliche Nutzung unterstützen. Insbesondere Kleinbauern in Entwicklungsländern können maßgeblich zum Erhalt der Biodiversität beitragen, indem sie die Landwirtschaft in so genannten Agroforstsystemen – wie zum Beispiel Kaffeeanbau unter Schattenbäumen – auf eine zertifizierte Produktion umstellen. Mit einer finanziellen Förderung solcher Umweltleistungen bieten sich dabei neue Wege, Umwelt- und Entwicklungspolitik in eine gemeinsame Quelle: www.innovations-report.de, 2005. Strategie zu integrieren.“ Arbeitsaufträge 1. Notiere: Welche Konsequenzen hat der Raubbau an der Natur in den tropischen Gebieten für die Artenvielfalt? Nenne Zahlen! 2. Diskutiere: Hat die Rodung der Tropenwälder für uns in Europa Auswirkungen? 3. Welche Möglichkeiten werden in Text 3 aufgezeigt, die Artenvielfalt zu erhalten? 4. Welche ökologischen Herausforderungen können sich durch den Kaffeeanbau ergeben? 5. Im Text findest du einige Fremdwörter. Suche unter Zuhilfenahme des Internets (z. B. bei www.wikipedia.de) Erklärungen für unten genannte Begriffe und trage sie in dein Heft ein. Fragmentierung – Biodiversität – Agroforstsystem – Zertifizierung

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Arbeitsblatt 13

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Ökologische Nachhaltigkeit (2) Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Dominikanische Republik: Holzkohle und Waldschutz Rund 16.000 Familien produzieren im Südwesten der Karibikinsel Holzkohle. Die Köhler sind arm, ihr Leben ist hart. Der Markt für Holzkohle ist nicht groß und jahrzehntelanger Raubbau hat den Wald stark ausgedünnt. Bislang gab es für die Köhlerfamilien keine rechtliche Genehmigung zum Fällen der Bäume. Notgedrungen fällten sie das Holz ohne Genehmigung. Daher hatten sie auch kein Interesse an Walderhaltung oder Aufforstung – man würde sie ja sowieso nach einer Weile vertreiben. Arbeitsaufträge (Gruppenarbeit) 1. Besprecht innerhalb der Gruppe die Lebensbedingungen der Köhlerfamilien. Wie stellt ihr euch deren Tagesablauf vor? Welche Zukunftsperspektiven haben sie? 2. Welche langfristigen Folgen hat ihre Arbeit für die Umwelt? 3. Haben die Arbeiter und deren Familien eine Alternative? Überlegt erst selbst und informiert euch dann im weiteren Text. Ein deutsch-dominikanisches Projekt will die Wälder erhalten und das Leben der Menschen erleichtern. Von Anfang an wurde gemeinsam mit den Köhlerfamilien geplant und entschieden. Man fand Wege, den Wald schonend zu nutzen, ohne ihn zu schädigen. Nur so viele Bäume werden geschlagen, dass der Wald sich erholen kann. Die Köhler wurden dabei beraten, sich zusammenzuschließen. Gemeinsam können sie ihre Interessen besser vertreten. Inzwischen wurden ihnen die Rechte für den Holzeinschlag übereignet. Das gibt nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch Zukunftsperspektive: Die Menschen engagieren sich nun, um „ihren“ Wald zu erhalten. Die ersten Ergebnisse können sich sehen lassen: Der Baumbestand hat sich innerhalb von sechs Jahren mehr als verdoppelt. Direktvermarktung und neue Produkte haben einen bescheidenen Wohlstand gebracht. Quelle: Umwelt – Entwicklung – Nachhaltigkeit, Entwicklungspolitik und Ökologie, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Bonn, 2002.

Projektvorschlag Gestaltet gemeinsam ein Plakat zum Thema „ökologische Nachhaltigkeit“.

Ökologische Nachhaltigkeit zielt darauf ab, die langfristige Funktionsfähigkeit der Ökosysteme zu erhalten. Das bedeutet: Natürliche Ressourcen dürfen nicht schneller verbraucht werden, als sie sich regenerieren können.

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Arbeitsblatt 14

Ökologische Nachhaltigkeit (3) Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Exkurs: Klima im Wandel „Winter viel zu mild“, „Jahrtausendflut“, „Jahrhundertsommer“. Regionale Extremereignisse scheinen sich in den letzten Jahren zu häufen. Sind diese Wetterphänomene die Vorboten eines weltweiten Klimawandels? Einzelne warme Wintermonate und ein tropischer Sommer sind noch keine Indizien für einen weltweiten Klimawandel. Den Beweis liefert erst eine Zusammenfassung aller Klimadaten. So belegen Messungen der Klimatologen, dass die mittlere globale Temperatur seit Jahrzehnten steigt – regionale Ausnahmen eingeschlossen. Auch dass der Mensch mitschuldig an der globalen Erwärmung ist, wird nicht mehr bestritten. Die 90er Jahre waren das heißeste Jahrzehnt in den letzten 1000 Jahren. Forscher rechnen bis Ende des Jahrhunderts mit einer durchschnittlichen weltweiten Erwärmung um bis zu 5,8 °C. Verantwortlich für die globale Erwärmung ist der Anstieg von CO 2 und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre. Dieser führt zum Treibhauseffekt. Er entsteht durch Gase wie Wasserdampf, Kohlendioxid oder Methan. Die Gase verhindern, dass die Sonnenenergie, die auf die Erde trifft, wieder als Wärme ins All zurückgestrahlt wird. Dadurch heizt sich die Atmosphäre auf. Die Erdatmosphäre wird durch den Menschen mit immer mehr Abgasen belastet. Seit 1900 verdoppelte sich beispielsweise der Kohlendioxidgehalt auf heute mehr als 360 ppm (= parts per million). Neben Wasserdampf und Kohlendioxid heizen Stickoxid, Methan, FCKW und Ozon die Atmosphäre immer weiter auf. Durch die globale Erwärmung steigt der Meeresspiegel. In den letzten 100 Jahren ist er bereits um 10 – 25 cm angestiegen. Forscher gehen davon aus, dass der Meeresspiegel durch den Klimawandel bis 2100 weiter auf bis zu 88 cm steigt. Im Gegensatz zum globalen Trend könnte Europa eine regionale Abkühlung bevorstehen. Grund dafür ist der Golfstrom im Nordatlantik. Dieser Strom fungiert als „Fernheizung Europas“ und könnte durch die globale Erwärmung zum Erliegen kommen. Ohne den Golfstrom wäre es bei uns um bis zu 10 °C kälter. Ob die Erde sich weiter erwärmt oder nicht, hängt von unserem Verhalten ab. Unser künftiges Klima wird davon mitbestimmt, wie viele Treibhausgase wir ausstoßen. Wissenschaft und Politik haben bereits gemeinsame Konzepte entwickelt: Eine Reduktion des Schadstoffausstoßes ist erreichbar, z. B. durch die Umstellung auf umweltfreundliche Energiesysteme, höhere Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien. Arbeitsaufträge 1. Es wird angenommen, dass sich die Folgen der Klimaveränderung innerhalb und zwischen Ländern unterschiedlich auswirken werden. Finde im Internet heraus, wie weitreichend die zu erwartenden Klimaänderungen in verschiedenen Regionen ausfallen können (z. B. unter www.bundesumweltamt.de, www.ipcc.ch (englischsprachig), www.espere.de / mögliche Stichwörter: Meeresspiegel, Extremwetter, Wasser, Nahrungsmittel, Migration, Konflikte, Weltwirtschaft). 2. Viele Regionen, die gegenüber Klimaänderungen anfällig sind, sind auch Belastungen wie Armut, Bevölkerungswachstum oder Ressourcenknappheit ausgesetzt. Kann nachhaltige Entwicklung Ländern in der 3. Welt helfen, die Anfälligkeit gegenüber klimatischen und anderen Belastungen zu vermindern? Notiere deine Argumente. 25

Arbeitsblatt 15

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Soziale Nachhaltigkeit (1) Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Gruppe 1 Es gibt kaum eine Tätigkeit, die nicht auch von Kindern verrichtet wird. Nach Angaben der ILO (International Labour Organisation) arbeiten die meisten Kinder im so genannten informellen Sektor, also dort, wo es weder Verträge noch Sozialleistungen gibt. Sie arbeiten mit ihren Eltern in der Landwirtschaft, sie verdingen sich auf den Straßen der großen Städte als Schuhputzer, Zeitungsverkäufer oder Lastenträger, sie betteln (…). Etwa 10 % der Kinderarbeiter sind in Betrieben beschäftigt, die Waren exportieren – wie etwa in Textilfabriken, Steinbrüchen und Teppichmanufakturen (…). Vier von fünf Kinderarbeitern erhalten keinen Lohn für ihre Arbeit – diese Kinder gehören entweder zu den 70 % der Kinderarbeiter, die unbezahlt in ihren Familien schuften, oder sie unterliegen der Sklaverei oder Schuldknechtschaft. Quelle: terre des hommes Deutschland e.V. Hilfe für Kinder in Not: „Kein Kinderspiel“, Osnabrück, 2007.

Gruppe 2 Straßenkinder sind in allen großen Städten Brasiliens zu finden. Sie schlagen sich mit kleinen Hilfsdiensten wie Schuhputzen, Autowaschen oder Bettelei durchs Leben. Die meisten kommen aus armen und kinderreichen Familien. Oft sind zu Hause Gewalt und Missbrauch an der Tagesordnung. Doch auch auf der Straße droht Gefahr: Immer wieder werden brutale Morde an Straßenkindern bekannt. Greift die Polizei Straßenkinder auf, Quelle: www.unicef.de, 2007. müssen sie mit einer Zwangseinweisung ins Heim oder ins Gefängnis rechnen. Gruppe 3 Krankheiten wie Malaria und Masern bedrohen in Kenia das Leben vieler Kinder. Besonders anfällig für Infektionen sind mangelernährte Mädchen und Jungen. Auf dem Land sind die Wege zur nächsten Gesundheitsstation weit, es fehlt an Medikamenten und ausgebildeten Helfern. Viele Familien können sich zudem den Arztbesuch nicht leisten – jeder zweite Kenianer lebt unterhalb der Armutsgrenze. (…) In Kenia stirbt jedes achte Kind vor seinem fünften Geburtstag. Allein an Malaria sterben jedes Jahr 34.000 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren – das sind fast 100 Kinder pro Tag. Übertragen wird der Erreger durch die Anopheles-Mücke, die in Kenia vor Quelle: UNICEF „Kenia: Kinder vor Krankheiten schützen“, Köln, 2007. allem an der Küste und in der Nähe der Seen heimisch ist. Arbeitsaufträge 1. Finde zu den Texten eine passende Überschrift. 2. Besprecht die in den Texten dargestellte Thematik und stellt den Inhalt in Form eines Plakats dar. Verwendet dabei wenn möglich auch Bilder (z. B. aus dem Internet). Stellt eure Ergebnisse der Klasse vor. 3. Stellt Vermutungen an, welche Ziele die soziale Nachhaltigkeit in Bezug auf euren Text beinhalten könnte. Projektvorschlag Gestaltet ein Projekt zum Thema „nachhaltige Zusammenarbeit“ und stellt es in eurer Schule aus. 26

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Arbeitsblatt 16

Soziale Nachhaltigkeit (2) Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Was ist soziale Nachhaltigkeit? Bei dem Begriff „nachhaltige Entwicklung“ geht es nicht nur darum, die heutigen Bedürfnisse mit Rücksicht auf zukünftige Generationen im Hinblick auf ökologische und wirtschaftliche Prozessen zu decken, sondern auch darum, gesellschaftliche Ziele wie Gerechtigkeit anzuerkennen. Quelle: IPCC Bericht 2001, Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger.

Wichtige Ziele der sozialen Nachhaltigkeit Integration: Das Recht und die Sicherung menschenwürdigen Lebens für alle ist ein notwendiges Element sozialer Nachhaltigkeit. Dazu gehören z. B. die Anerkennung kultureller Unterschiede und die Vermeidung von Ausgrenzung. Dauerhaftigkeit: Auch die dauerhafte Sicherung des sozialen Friedens sowie der Zugang zu Bildung oder die Gewährung von Sicherheit sind wichtige Faktoren sozialer Nachhaltigkeit. Intergenerative Verteilungsgerechtigkeit: Zwischen den gegenwärtig Lebenden und den zukünftigen Generationen sollen keine ökonomischen, ökologischen oder sozialen Belastungen entstehen, die die nachfolgende Generation in ihrem Lebens- und Wirtschaftsstil einschränkt. Verteilungsgerechtigkeit entsteht z. B. durch Altersversorgung, Familienunterstützung. Intragenerative Verteilungsgerechtigkeit: Unter den gegenwärtig lebenden Menschen soll z. B. zwischen reich und arm oder zwischen den Industrie- und den Entwicklungsländern Verteilungsgerechtigkeit herrschen. Partizipation: Soziale Nachhaltigkeit beinhaltet außerdem die Mitsprache und Mitentscheidung von Betroffenen bei der Strategiefindung und -realisierung von Projekten. Arbeitsaufträge 1. Vergleiche das Leben von Kindern in den Kaffeeanbaugebieten mit dem von Kindern aus Deutschland. 2. Besprich in diesem Zusammenhang den Begriff „Gerechtigkeit“. 3. Recherchiere im Internet: Welche konkreten sozialen Herausforderungen können sich durch den Kaffeeanbau in einem Land ergeben? 27

5. Sozial-ökologische Verantwortung: nachhaltiger Kaffeeanbau und Kaffeehandel Didaktische Hinweise

Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung Impulsfrage Kann ich den Kaffeebauern in der 3. Welt helfen? Zielangabe Die Schüler erkennen die bevorzugte Stellung der Industrieländer gegenüber den Agrarländern der 3. Welt. Erarbeitung der Teilziele 1. Teilziel: Kaffee ist ein Wirtschaftsfaktor. Die Schüler wissen um die enorme Bedeutung des Rohstoffs Kaffee im Welthandel. Anhand des Infotextes erfahren sie, wie viele Menschen vom Kaffeehandel abhängig sind und dass die Abnahme von nachhaltig produziertem Kaffee steigt. 2. Teilziel: Hilfe muss nachhaltig sein! Die Schüler wiederholen den Begriff „Nachhaltigkeit“ im Kontext „Kaffeeanbau“. Es wird ihnen bewusst, dass neben ökonomischen Aspekten auch ökologische und soziale Ziele angestrebt werden müssen, um die Existenz der Kaffeebauern nachhaltig zu sichern.

Lernziele und Methoden •

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Die Schüler erkennen die Bedeutung des Kaffees innerhalb der Weltwirtschaft im Allgemeinen und für einzelne Volkswirtschaften im Besonderen. Sie lernen wichtige Aspekte und Trends des nachhaltigen Kaffeeanbaus und -handels kennen. Sie erfahren etwas über die preisbestimmenden Faktoren. Mithilfe eines einfachen Rechenbeispieles wird den Schülern bewusst, welche Rolle sie als Verbraucher spielen. Die Schüler erfahren, was verantwortungsvolle Unternehmen im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit leisten können, um Globalisierung nachhaltig zu gestalten.

3. Teilziel: Mit Arbeitsaufträgen zu einer Grafik erhalten die Schüler einen Einblick in den langfristigen Verlauf der Rohkaffeepreise und erfahren, welche Folgen der Preisverfall des Rohstoffs Kaffee auf dem Weltmarkt hatte. Sie interpretieren den Verlauf und erkennen, welchen starken Schwankungen der Rohstoff „Kaffee“ unterworfen ist. Anhand eines Arbeitsauftrags erörtern sie Gründe für starke Preisvarianten. Der Kaffee-Weltmarktpreis orientiert sich an Angebot und Nachfrage. Angebotsschwankungen ergeben sich aus Ernteausfällen (bedingt durch extremes Wetter, politische Unruhen, Bürgerkriege, etc.) oder Verknappung des Produkts Kaffee durch vermehrte Nachfrage (Modegetränk, neue Märkte, etc.). Hinweis: Die Bearbeitung des Zusatzauftrags ermöglicht einen detaillierten Einblick in die Lebens- und Wirtschaftsgegebenheiten in den

5. Sozial-ökologische Verantwortung: nachhaltiger Kaffeeanbau und Kaffeehandel Didaktische Hinweise Kaffeeanbauländern. Hier bietet die Seite des Auswärtigen Amts unter www.auswaertigesamt.de → Suchbegriff „Kaffee“ eine komprimierte Darstellung an. Diese Aufgabe eignet sich auch als Referat! 4. Teilziel: Wie kommt der Endverbraucherpreis zustande? Die Schüler lernen die preisbestimmenden Faktoren des Kaffees kennen. Sie erkennen ihre persönliche Mitverantwortung in der Rolle des Verbrauchers im Zusammenhang mit Produktionsgütern der 3. Welt. Die Spanne zwischen Rohwareneinkaufspreis und Einzelhandelspreis ist von Land zu Land verschieden. In Deutschland trägt der Staat in entscheidender Weise zur Preisbildung teil: Für ein Pfund handelsüblichen Kaffees sind neben einer Mehrwertsteuer von 7 % zusätzlich 1,095 € Kaffeesteuer (= ca. 33 %) fällig. Ein Schema der Preisgestaltung des zertifizierten Kaffees, der Preisvergleich mit konventioneller Ware und deren Auswertung in Arbeitsaufträgen verdeutlicht den Schülern die unerhebliche Preisdifferenz beider Produkte (bezogen auf eine Tasse Kaffee). 5. Teilziel: Am Beispiel von Zertifizierungsverfahren allgemein und der Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance, der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und des Vereins Common Code for Coffee Community (4C) im Besonderen erfahren die Schüler etwas über nachhaltige Wege der Entwicklungszusammenarbeit. Die Schüler erkennen im zertifizierten, „nachhaltigen Handel“ eine Möglichkeit, die Lebensbedingungen der Kaffeebauern zu verbessern. Im Unterrichtsgespräch lernen sie die Vorteile kennen, die die Kaffeeproduzenten im Anbaugebiet durch die Zertifizierung erlangen können. Eine eingehende Klärung des Begriffs „Zertifizierung“ erfolgt ggf. in Form einer selbstständigen Recherche. Hinweis: Die Klärung des Begriffs „Zertifizierung“ eignet sich zur Vergabe eines Kurzreferats. Hinweis: FairTrade ist eine unabhängige Siegelinitiative. Diese Organisation handelt nicht selbst mit Produkten, sondern sorgt dafür, benachteiligten Landwirten eine Preisgarantie für ihre Erzeugnisse zu gewähren. Durch das Zusammenfassen kleiner Landwirtschaftsbetriebe in Genossenschaften wird

vielen Landwirten geholfen, die ohne die Unterstützung von FairTrade den schwankenden Marktpreisen ausgeliefert wären. In den SAN-Normen (SAN = Sustainable Agriculture Network), die auch Rainforest Allliance unterstützt, wird weniger Wert darauf gelegt, wie ein Produkt vermarktet wird. Sie konzentrieren sich darauf, wie Landwirtschaftsbetriebe geführt werden. Sie umfassen ein großes Spektrum an Fragen über Arbeitnehmerschutz, etwa das Recht auf Arbeitnehmerorganisation, auf eine sichere, saubere Arbeitsumgebung, auf gesetzlichen Mindestlohn, menschenwürdiges Wohnen (einschließlich Trinkwasser), Zugang zu medizinischer Versorgung für Arbeitnehmer und ihre Familien, sowie kostenlose Schulbildung für Kinder. Die Rainforest Alliance und das SAN arbeiten mit allen Arten von Landwirtschaftsbetrieben zusammen – von kleinen Genossenschaften und Familienunternehmen bis hin zu großen Plantagen im Besitz von internationalen Konzernen. Ziel ist die Herbeiführung eines Wandels auf vielen Ebenen und die Sicherstellung, dass alle in der Landwirtschaft tätigen Arbeitnehmer entsprechende Rechte und Schutz genießen. 29

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Wirtschaftsfaktor Kaffee Sozial-ökologische Verantwortung Kaffee ist nach wie vor das Lieblingsgetränk der Deutschen. Mit knapp 146 Litern ProKopf-Konsum (das entspricht mehr als 800 Tassen) nimmt Kaffee in Deutschland die Spitzenposition unter allen Getränken ein. Entsprechend hoch ist seine wirtschaftliche Bedeutung: Rohkaffee ist nach dem Erdöl der weltweit wichtigste Exportrohstoff. Er ist bedeutender Devisengarant für landwirtschaftlich orientierte Produktionsländer. Insgesamt wird auf ca. 10,9 Millionen Hektar von rund 15 Milliarden Bäumen Kaffee geerntet. Dank des Kaffees haben 20 bis 25 Millionen Menschen in den Erzeugerländern Arbeit. Weltweit dürfte der Lebensunterhalt von 100 Millionen Menschen vom Kaffee abhängen. Obwohl nachhaltig angebauter Kaffee bisher nur einen sehr kleinen Anteil der Weltkaffee-Ernte ausmacht, haben viele Kaffeehersteller, wie z. B. Kraft Foods, ihre Abnahmemengen in den letzten Jahren gesteigert. Damit dieser Trend fortgesetzt werden kann, ist es wichtig, Nachhaltigkeits-Konzepte weiterzuentwickeln und zu fördern, die für so genannten MainstreamKaffee Anwendung finden, und alle drei Säulen der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Mit Mainstream-Kaffee ist der Kaffee gemeint, der von der breiten Bevölkerung getrunken wird.

Arbeitsaufträge 1. Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Erkläre anhand des Textes, wieso Kaffee für die Wirtschaft eine hohe Bedeutung hat. 2. Der Text zeigt, dass die Abnahme von nachhaltig produziertem Kaffee steigt. Stellt Nachforschungen an, welche Auswirkungen das für die lokalen Kaffeebauern hat. Diskutiert in der Klasse.

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Arbeitsblatt 18

Nachhaltiger Kaffeeanbau – Wie funktioniert das? Sozial-ökologische Verantwortung Unter dem Begriff Nachhaltigkeit wird gemeinhin eine Situation verstanden, in der sich wirtschaftliche, soziale und Umweltthemen in einem langfristigen stabilen Gleichgewicht befinden. Man geht davon aus, dass wirtschaftliches Wachstum, das in adäquater Weise soziale und Umweltaspekte widerspiegelt, die Grundlage für Nachhaltigkeit darstellt. Lukrative Preise für alle Marktteilnehmer, Effizienz in der Kaffeeproduktion, Qualitätsverbesserung, sorgfältiges Finanzmanagement mit einer langfristigen Perspektive sowie Diversifizierung von Anbausystemen sind, wo anwendbar, für profitable Transaktionen entscheidend. Gleichzeitig wird auf der sozialen Seite der Lebensunterhalt von Menschen gesichert, die von der Kaffeeproduktion abhängig sind. Zusätzlich werden Arbeitsbedingungen ohne jedwede Art von Diskriminierung geboten. Auf der Umweltseite wird der Schutz von natürlichen Ressourcen und der Artenvielfalt in der Kaffeeproduktion und Kaffeeverarbeitung als entscheidendes Thema gesehen. Quelle: Deutscher Kaffeeverband e. V.: Jahresbericht 2005, Hamburg, 2006, S. 12.

Kaffeeexperten geben ihr Wissen an Kaffeebauern vor Ort weiter.

Arbeitsaufträge (Gruppen oder Partnerarbeit) 1. Finde ein Synonym (= anderes Wort) für „nachhaltig“. 2. Worauf basiert das Prinzip der Nachhaltigkeit? Trage die folgenden Begriffe in die unten stehende Grafik ein. Beachte dabei: Die Zuordnung ist nicht immer eindeutig, es sind Mehrfachnennungen möglich. Angemessener Verdienst für alle Handelspartner – Einhaltung der Menschenrechte – Artenschutz – Schutz der Umwelt – freier Marktzugang – Schaffung angemessener Lebensbedingungen – Zahlung gerechter Löhne – Verbesserung der Schul- und Ausbildung – Erhaltung natürlicher Ressourcen – Qualitätssicherung – Schulung in Betriebsmanagement.

Wirtschaft

Umwelt

Soziales

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Arbeitsblatt 19

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Entwicklung der Rohkaffeepreise Sozial-ökologische Verantwortung Die Kaffeepreise waren lange starken Schwankungen ausgesetzt. Durch neue Vereinbarungen und Abkommen können der globale Handel entwicklungsgerecht gestaltet und die Chancen fairer verteilt werden. Zum Kurvenverlauf: Das bis zum Jahr 1989 geltende ICA-Preisabkommen (Internationales KaffeeAbkommen) stabilisierte den Weltmarktpreis für Kaffee bei 120 – 140 USCents je Pfund Kaffeebohnen. Nach Ablauf dieses Abkommens verfiel der Preis schlagartig bis um 50 %. Lediglich Ernteausfälle durch Frost in Brasilien ließen die Nachfrage nach dem „Schwarzen Gold“ in den Jahren 1994 und 1998 kurzzeitig auf die Rekordmarken von teilweise über 300 US-Cents ansteigen. Im Jahr 2002 erreichte die Kaffeekrise ihren Höhepunkt. 25 Millionen Kleinbauern und ihre Familien in Lateinamerika, Afrika und Asien waren kurz vor dem Ruin. Der Rohstoffpreis für Kaffee lag – bedingt durch ein weltweites Überangebot – in Vietnam zeitweise bei 60 % der Produktionskosten. Auch politische Unruhen, Bürgerkriege und Korruption wirkten sich auf den Kaffee-Weltmarktpreis aus. Die Zeit der niedrigen Kaffeepreise der vergangenen Jahre ist inzwischen vorbei. Mit den seit Jahren notwendigen Preisanpassungen soll zukünftig die Qualität gesichert werden. Mit einem Tassenpreis von ca. 5 – 6 Cents ist das Genussmittel Kaffee Quelle: vgl. Deutscher Kaffeeverband e. V.: Jahresbericht 2005, S. 9, Hamburg, 2006. immer noch günstig.

Arbeitsaufträge 1. Welche den Kaffeepreis beeinflussenden Faktoren werden im Text angesprochen? 2. Welche Folgen ergeben sich vermutlich aus dem Preisverlauf des Kaffees für die Kaffeebauern? 3. Recherchiere den aktuellen Kaffeepreis an den internationalen Rohstoffbörsen. Dabei hilft dir das Linkverzeichnis unter www.kaffeeverband.de/248.htm. Zusatzauftrag / Referatvorschlag Informiere dich im Internet über die Gegebenheiten in typischen Kaffeeanbauländern, z. B. unter www.auswaertigesamt.de → Suchbegriff „Kaffee“. 32

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Arbeitsblatt 20

Exkurs: Preisfindung Sozial-ökologische Verantwortung Erst durch den Röstprozess wird aus der Rohware Kaffee das Produkt, das in seinen verschiedenen Angebotsformen an den Endverbraucher verkauft wird. Die Herstellung sowie Verteilung des Endprodukts im Konsumland bringt die entscheidende Wertsteigerung beim Kaffee. Durch nachhaltigen Handel wird jedoch versucht, der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Kaffeebauern Rechnung zu tragen und bessere Bedingungen zu schaffen. Die Wertschöpfungskette vom Rohprodukt zum fertigten Röstkaffee ist in verschiedene Prozessschritte aufgeteilt. Die folgende Auflistung zeigt, wie der Verkaufspreis zustande kommt.

Leistungen der Kaffeebauern +

Schiffstransport in die Konsumentenländer

+ Verarbeitung des Rohkaffees zum Fertigprodukt +

Lagerung und Transport

+

Vermarktung und Werbung

+

Distribution

+

Steuerliche Abgaben

+

Margen der verschiedenen Vertriebsstufen

=

Verkaufspreis

Arbeitsaufträge 1. Betrachte die obige Auflistung und fasse sie in eigene Worte. 2. Informiere dich über die Preise von herkömmlich und nachhaltig angebautem Kaffee (Produkte mittlerer bis hoher Qualität; Verpackungseinheit 500 g). Trage die Werte in die unten stehende Tabelle ein. 3. Berechne die Preise für eine Tasse herkömmlich und nachhaltig angebauten Röstkaffee (500 g Kaffee ergeben ca. 80 Tassen à 150 ml) und trage diesen in die Tabelle ein. Wie hoch ist der Preisunterschied pro Tasse?

Preis für 500 g

Preis pro Tasse

Röstkaffee Zertifizierter Röstkaffee Differenz

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Die Ausdehnung landwirtschaftlicher Nutzflächen ist die größte Bedrohung für den Erhalt der Regenwälder. Denn die Entstehung landwirtschaftlicher Betriebe geht oft einher mit Abholzung, Bodenerosion und der Verureinigung von Wasser. Eine Reihe von Organisationen wie Rainforest Alliance, FairTrade, UTZ Certified, die Industrie und staatliche Stellen wie die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) oder das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (staatl. Bio-Siegel) sind gemeinschaftlich bemüht, die Ziele der nachhaltigen Entwicklung umzusetzen. Während die gemeinnützige Handelsorganisation FairTrade den Kaffeebauern einen garantierten Festpreis (z. Zt. 1,21 US $ pro englisches Pfund) bezahlt, hängt die Prämie bei Rainforest Alliance von der Qualität der Bohne ab. Durch Schulungen werden die Bauern und Arbeiter weitergebildet und können somit für eine konstant hohe Produktqualität garantieren. Das Rainforest Alliance-Zertifikat garantiert ökologische und soziale Standards, die streng überprüft werden. Als Verbraucher kann man die Produzenten in den Anbauländern unterstützen und ihre Lebensbedingungen verbessern, indem man zertifizierte Produkte wie Kaffee, Kakao, Bananen oder Orangen kauft. Arbeitsaufträge

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Arbeitsblatt 22

Nachhaltiges Handeln durch internationale Zusammenarbeit (1) Sozial-ökologische Verantwortung Wie funktioniert die Zertifizierung bei Rainforest Alliance? Die Ausdehnung landwirtschaftlicher Nutzflächen ist die größte Bedrohung für den Erhalt der Regenwälder. In Regionen, die sich durch eine große Artenvielfalt auszeichnen, sind landwirtschaftliche Betriebe häufig für Abholzung, Bodenerosion und die Verunreinigung von Wasserläufen verantwortlich. Um diesem Problem entgegenzutreten, haben die Rainforest Alliance und das Sustainable Agriculture Network (SAN) – eine Koalition unabhängiger gemeinnütziger Umweltschutzorganisationen – die Rainforest Alliance-Zertifizierung geschaffen. Gemeinsam mit den neun Mitgliedern des SAN berät sich die Rainforest Alliance mit Sozial- und Umweltgruppen, mit der Industrie, Regierungen und anderen Interessensgruppen, um Richtlinien für die Landwirtschaft in den Tropen auszuarbeiten. Diese Normen umfassen alle Aspekte der Produktion. Sie schützen die Umwelt, sorgen für gerechte Arbeitsbedingungen und vertreten die Interessen lokaler Gemeinden. Durch verbindliche Zertifizierungsnormen sind Landwirte zu nachhaltigem Management ihrer Betriebe angehalten. Diese Zertifizierungsnormen dienen zudem unabhängigen Inspektoren als Maßstab bei der Bewertung von Verbesserungen im Sozial- und Umweltbereich. Landwirtschaftsbetriebe, die die Normen erfüllen, erhalten das Zertifizierungssiegel der Rainforest Alliance, eine Auszeichnung, die die Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse erleichtert. Das Projekt wird von lokalen Gruppen durchgeführt, die mit Kultur, Umwelt, Anbautraditionen und Regierungen in den Regionen, in denen sie arbeiten, vertraut sind. Lokale Zertifizierungsinstanzen bedeuten niedrigere Kosten, eine größere kulturelle Sensibilität und Vertretung vor Ort für Landwirte, Händler und Exporteure. Der Zertifizierungsprozess beginnt mit einer ersten Besichtigung vor Ort durch Techniker, die definieren, welche Änderungen für eine Zertifizierung erforderlich sind. Wenn ein Landwirt dann glaubt, dass sein Landwirtschaftsbetrieb die SAN-Zertifizierungsnormen erfüllen kann, beantragt er eine umfassende Inspektion (Audit). Ein Team erfahrener, unabhängiger Inspektoren überprüft, ob jeder Aspekt des Landwirtschaftsbetriebes die Normen erfüllt. Danach entscheidet der Zertifizierungsausschuss auf der Grundlage eines umfassenden Prüfberichts darüber, ob der Betrieb mit dem Zertifikat ausgezeichnet wird. Ein schrift-

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Arbeitsblatt 23

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Nachhaltiges Handeln durch internationale Zusammenarbeit (2) Sozial-ökologische Verantwortung Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) ist weltweit aktiv. Durch internationale Zusammenarbeit sorgt sie für nachhaltige Entwicklung. Das Spektrum der GTZ reicht dabei von der Regierungsberatung über Wirtschaftsförderung bis hin zu Umwelt- und Ressourcenmanagement. Hauptauftraggeber der GTZ ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Dieses Ministerium koordiniert und finanziert einen Großteil der Entwicklungsleistungen der Bundesrepublik. Das Hauptaugenmerk der GTZ liegt auf der so genannten technischen Zusammenarbeit. Diese konzentriert sich keineswegs auf den Transfer von technischem Wissen – sie umfasst vor allem die Vermittlung von Kenntnissen, mit denen Menschen ihre Gegenwart und Zukunft aus eigener Kraft gestalten können. Hierzu stärkt die GTZ die Eigeninitiative und die Fähigkeiten von Menschen und Organisationen und schafft die Grundlage für eine stabile Entwicklung, auch für künftige Generationen. Das versteht die GTZ in ihrer Arbeit unter Nachhaltigkeit. Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung beruht auf der Erkenntnis, dass wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie die Erhaltung der Ökosysteme miteinander zusammenhängen: Das eine ist langfristig nicht erreichbar, wenn es zu Lasten des anderen geht. Die Verantwortung für kommende Generationen gebietet, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung zum Leitfaden der Politik zu machen. Gleichzeitig sind die Wirtschaftssysteme klar auf Wachstum ausgerichtet. Vor diesem Hintergrund unterstützt die GTZ Synergieeffekte zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Nachhaltigkeit. → Weitere Informationen unter www.gtz.de.

Common Code for the Coffee Community (4 C) „Der Common Code for the Coffee Community – auch bekannt als 4 C – ist ein Verein, der Akteure aus der gesamten Kaffeelieferkette umfasst: Ein Großteil der wichtigsten Kaffeeröster und Kaffeehändler, zahlreiche Produzenten aus Afrika, Asien und Lateinamerika, ebenso wie wichtige Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Forschungsorganisationen und Regierungen gehören dazu. Durch grundlegende Standards wollen sie gemeinsam nachhaltigen Kaffeeanbau, Verarbeitung sowie Handel fördern. Sie unterstützen die Kaffeebauern dabei, den Kaffee umweltfreundlich anzubauen und zu verarbeiten. Dadurch wird die Kaffeequalität verbessert und die Produktivität erhöht, was wiederum schrittweise das Einkommen der Farmer steigert. Außerdem treten Produzenten und Aufkäufer in direktere Handelsbeziehungen. 4 C ist also ein Weg hin zur nachhaltigen Entwicklung des gesamten Kaffeesektors. Händler, Röster und öffentliche Geber finanzieren die Unterstützungsmaßnahmen für die Produzenten. Auch wenn ein Großteil des Kaffees im Supermarkt von 4 C Mitgliedern angeboten wird, findet der Konsument kein 4 C Logo auf der Packung – ganz im Gegensatz zu Rainforest Alliance oder FairTrade-Kaffees. So soll deutlich gemacht werden, dass es sich beim Common Code for the Coffee Community um einen gemeinsamen Verbesserungsprozess handelt und nicht um eine Nachhaltigkeitsgarantie. Die GTZ hat den Entwicklungsprozess in einer privat-öffentlichen Partnerschaft mit der Kaffeeindustrie begleitet und unterstützt den Verein weiterhin. Arbeitsaufträge 1. Lies die Arbeitsblätter 22 / 23 genau durch. Was zeichnet die Besonderheit dieser Programme aus? Welche Gründe gibt es dafür? 2. Welche Vorteile ergeben sich für die Landwirtschaftsbetriebe? 3. Welche Vorteile ergeben sich für die Umwelt? 36

6. Wirkungen des Kaffees auf den Körper Didaktische Hinweise

Lernziele und Methoden •



Die Schüler erkunden das Image des Kaffees in ihrem Umfeld und wenden dabei die Technik des Interviews an. In einem Infotext werden nicht nur die positiven Wirkungen des Kaffees und seiner Inhaltstoffe auf den menschlichen Organismus beschrieben, sondern auch die Kontraindikationen behandelt. Alle verwendeten Informationen basieren dabei auf aktuellen Studienergebnissen und sind mit wissenschaftlichen Daten belegt.

Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung Zielfrage Was bewirkt Kaffee im Körper? Einstieg • Gegebenenfalls Lehrererzählung zum eigenen Kaffeekonsum im Tagesverlauf und / oder in der Schule. Beispiel eines extremen Kaffeeliebhabers im Einstiegstext (Voltaire). Erarbeitung der Teilziele 1. Teilziel: Die Schüler lernen die wichtigsten Inhaltsstoffe des Kaffees und dessen Wirkung auf den Körper kennen. 2. Teilziel: In einer Befragung erkunden sie die vorherrschende Meinung zum Thema „Kaffeekonsum“ in ihrem Umfeld. Sie notieren die unterschiedlichen Aussagen und stellen diese in einer Übersicht gegenüber. Hinweis: Die Befragung setzt eine gründliche Vorbereitung in Bezug auf die Interviewtechniken voraus und muss im Unterricht geübt werden. Die Sicherung erfolgt in Form eines Vortrags oder einer Präsentation. 3. Teilziel: Die Schüler kennen verschiedene Lebensmittel, in denen Koffein enthalten ist. Sie wissen, dass Koffein als natürlicher Bestandteil, aber auch als künstlicher Zusatz in Nahrungs-

mitteln existiert. Durch die Analyse von Inhaltsangaben auf Lebensmittelkennzeichnungen (Etiketten, Packungsbeilagen) erkennen die Schüler im Koffein einen Inhaltsstoff, der nicht nur im Kaffee vorkommt. In einem Unterrichtsgespräch erörtern sie die vom Hersteller beabsichtigte Wirkung des Koffeins als „Wachmacher“ und sichern diese Erkenntnis in einem selbst formulierten Merksatz (z. B.: Koffein ist in verschiedenen Nahrungsmitteln zu finden. Meist steht dabei die anregende Wirkung im Vordergrund.). 4. Teilziel: Mit dem Kreuzworträtsel am Ende des Kapitels werden die bisherigen Inhalte zum Themenkomplex „Kaffee“ spielerisch aufgegriffen, in der Klassengemeinschaft wiederholt und nachbereitet. Projektvorschlag Die Schüler erstellen eine Präsentation zum Thema. Anhand von Stellwänden oder technischen Medien (z. B. PowerPoint) präsentieren sie die im Unterricht gewonnenen Erkenntnisse. Zusätzliche Informationen und Bilder (z. B. aus dem Internet) ergänzen die Ausstellung. Im Rahmen einer geeigneten Schulveranstaltung präsentieren sie die Erkenntnisse der Öffentlichkeit. 37

Arbeitsblatt 24

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Kaffee und Gesundheit Wirkungen des Kaffees auf den Körper Der französische Dichter und Philosoph Voltaire soll täglich 50 Tassen Kaffee getrunken haben. Als ein Freund ihm vorhielt, er würde sich damit langsam aber sicher vergiften, sagte er nur: „Ja, du hast Recht. Ich trinke ihn aber erst seit 65 Jahren.“ Auch König Gustav III. von Schweden war sich sicher: Kaffee ist Gift für den Körper! Um dies nachzuweisen, startete er ein sehr fragwürdiges Experiment: Ein zum Tode verurteilter Straftäter wurden vom Henker verschont und sollte stattdessen mit Kaffee „hingerichtet“ werden. Er verordnete, dass er täglich Kaffee zu trinken bekam. Ein „Vergleichsobjekt“, ein anderer lebenslänglich Verurteilter, bekam hingegen Tee. So – König Gustavs III. Theorie – sollte der Kaffeetrinker am Kaffeegenuss sterben, während der andere mit gesundem Tee länger leben durfte. Das Ende des Tests erlebte König Gustav nicht, da er Jahre vor den beiden Sträflingen starb. Beide wurden über 80 Jahre alt.

Seit Beginn des Kaffeekonsums in Europa wird über die Frage nach der Verträglichkeit von Kaffee diskutiert. Das hat zur Folge, dass das Koffein – dem hier die Rolle des „Hauptverdächtigen“ zufiel – inzwischen einer der am besten untersuchten Lebensmittelinhaltsstoffe überhaupt ist. Die Forscher sind sich dahingehend einig, dass für einen gesunden Menschen Kaffee – in Maßen genossen – mit keinerlei gesundheitlichem Risiko verbunden ist. Eine durchschnittliche Menge Kaffee entspricht rund vier Tassen am Tag, die aufgenommene Koffeinmenge liegt dann bei ca. 320 mg. Höhere Mengen werden von vielen Menschen problemlos vertragen, doch selten trinkt jemand mehr als 12 Tassen am Tag (ca. 900 mg). Erst eine Menge von 10 g Koffein hätte für den Menschen tödliche Folgen, das entspricht der Menge von 130 Tassen – auf einmal!

Schon gewusst? Finnland hatte 2005 einen Pro-Kopf-Verbrauch von 12,7 kg Kaffee, in Deutschland waren es 6,1 kg. In der Bundesrepublik werden pro Jahr ca. 73 Milliarden Tassen Kaffee getrunken. Damit ist es das meist genossene Getränk – noch vor Mineralwasser und Bier.

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Arbeitsblatt 25

Interview zum Thema Kaffee Wirkungen des Kaffees auf den Körper Kaffee-Fragebogen 1. Alter  15 – 20  41 – 60 2. Geschlecht  weiblich

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7. Haben Sie Beschwerden bei übermäßigem Kaffeekonsum, z. B. Schlafstörungen oder Herzklopfen?  ja  nein Wenn ja, welche _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

 männlich

3. Sind sie Kaffeetrinker?  ja  nein 4. Warum trinken Sie Kaffee?

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8. Welche positiven Wirkungen hat Kaffee auf Sie? _______________________________________________________________

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Warum trinken Sie keinen Kaffee? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

5. Wie viele Tassen trinken Sie am Tag?  1 – 3  4 – 6  7 – 10  mehr als 10 Welches Getränk bevorzugen Sie stattdessen? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

6. Wann trinken Sie Kaffee?  morgens  mittags  nachmittags  abends  nachts  zu jeder Zeit

9. Kennen Sie die Inhaltsstoffe von Kaffee?  ja  nein Wenn ja, welche _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

10. Welche Kaffeevariationen bevorzugen Sie (z. B. schwarzen Kaffee, Milchkaffee, Espresso, Latte Macchiato, Cappuccino etc.)? Warum? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

11. Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihren Kaffee beim Einkauf im Geschäft aus? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

Arbeitsaufträge 1. Teilt euch in Reporterteams auf und befragt die Menschen in eurem Umfeld anhand des obigen Fragebogens. Lest dazu jeweils erst alle Antwortmöglichkeiten vor und kreuzt dann entsprechend an. Fasst mündliche Antworten in geeignete Stichworte. Ihr könnt den Fragenkatalog jeder Zeit ergänzen! 2. Fasst die Antworten in einer Übersicht zusammen und stellt das Ergebnis der Klasse vor. 39

Arbeitsblatt 26

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Inhaltsstoffe des Kaffees (1) Wirkungen des Kaffees auf den Körper Neben den rund 80 mg Koffein, die in einer normalen Tasse Kaffee stecken, sind noch eine Reihe anderer Substanzen für ihre Wirkung auf den menschlichen Körper bekannt. Über 1.000 unterschiedliche Inhaltstoffe werden dem Kaffee zugeschrieben, wie z. B. Koffein, Vitamin B, Mineralstoffe, verschiedene Säuren, Phenole, Öle, Eiweiß, Kalium und Antioxidantien. Dementsprechend vielfältig ist die Wirkung des Kaffees auf den menschlichen Körper. Kaffee gehört in vielen Ländern zu einem perfekten Start in den „Arabica“ mit Inhaltsstoffen Tag und das nicht nur wegen seines Duftes: Viele internationale Koffein: 0,9 – 1,4 % Studien haben gezeigt, dass er niedrigen Blutdruck, AtemChlorogensäuren: 6 % frequenz sowie Körpertemperatur günstig beeinflusst. 1 Öle: 16 % Die wohl bekannteste Wirkung ist die Blockade des Müdemachers Adenosin im Gehirn. Adenosin ist ein Botenstoff des Nervensystems, er sorgt im Körper für Ruhephasen und wirkt beruhigend auf die Nervenzellen. Koffein gelangt sehr schnell in die Blutbahn, hat eine ähnliche chemische Struktur wie Adenosin und verdrängt seinen „Gegenspieler“ von den Zellen. Adenosin kann nicht mehr wirken und wir bleiben wach und aktiv, es kommt zu einer Steigerung von Konzentration, Wachheit und Aufmerksamkeit. 2 Die anregende Wirkung setzt nach ca. 20 bis 60 Minuten ein und hält dann etwa 4 bis 6 Stunden an. Das ist nicht nur für Denker sondern auch für Sportler interessant: Die sportliche Leistung, vor allem in Ausdauersportarten wie z.B. Schwimmen, Radfahren und Tennis, kann verbessert werden. Doch Kaffee kann noch mehr: Antioxidantien, die im Kaffee zu „Robusta“ mit Inhaltsstoffen Koffein: 1,8 – 4 % finden sind, schützen die Körperzellen vor freien Radikalen. 3 Die Chlorogensäuren: 10 % wichtigsten Kaffee-Antioxidantien sind Chlorogensäure, KaffeeÖle: 10 % säure und Melanoidin. Letzteres entsteht bei der Kaffeeröstung. Es gibt auch Inhaltsstoffe, die kritisch gesehen werden: So entsteht z. B. dadurch, dass die Kaffeebohnen bei der Röstung stark erhitzt werden, wie bei vielen kohlenhydratreichen Lebensmitteln Acrylamid. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat in seiner Maiausgabe 2006 Kaffee untersucht und dabei in allen Proben nur geringe Spuren Acrylamid gefunden. Arbeitsaufträge 1. Lies den Text aufmerksam durch. 2. Unterstreiche die Wirkungen des Kaffees auf den Menschen. 3. Führe eine Internetrecherche durch und suche nach weiteren, den Körper beeinflussenden Wirkungen von Kaffee, z. B. unter www.kaffeeverband.de und www.positivelycoffee.org (englischsprachig).

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z. B. Caffeine: a double-blind, placebo-controlled study of its thermogenetic, metabolic and cardiovascular effects in healthy volunteers. American Journal of clinical nutrition. (1990) a) Effects of caffeine on dopamine and acetylcholine release and on short term memory function. Proceedings of the 19th ASIC Colloquium. (2001) b) Low-dose repeated caffeine administration for circadian-phase-dependent performance degradation during extended wakefulness. Sleep. (2004) c) Caffeine and central noradrenaline: effects on mood, cognitive performance, eye movement and cardiovascular function. Psychopharmacology. (2003) d) Central nervous system effects of caffeine and adenosine on fatigue. American Journal of Physiology-Regulatory, Integrative and Comparative Physiology. (2003) a) Coffee drinking influences plasma antioxidant capacity in humans. Journal of Agricultural and Food Chemistry 50. (2002) b) Antioxidative activities of fractions obtained from brewed coffee. Journal of Agricultural and Food Chemistry. (2004)

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Arbeitsblatt 27

Inhaltsstoffe des Kaffees (2) Wirkungen des Kaffees auf den Körper Für wen kann Kaffee negative Wirkungen haben? Personen, die sensibel auf Koffein reagieren Herz- und magenkranke Menschen sowie Personen mit hohem Blutdruck sollten sich von ihrem Arzt beraten lassen, wie viel Kaffee sie konsumieren können. Wer empfindlich auf die stimulierende Wirkung des Kaffees reagiert, muss trotzdem nicht auf seinen Kaffeegenuss verzichten, denn es gibt entkoffeinierte und milde KaffeeVarianten auf dem Markt. Schwangere und stillende Frauen Viele wissenschaftliche Studien haben sich mit diesem Thema befasst und kamen zu dem Schluss, dass gemäßigter Kaffeegenuss (also max. 3 Tassen / Tag) keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft hat. Generell ist zu sagen: Da beim Embryo wie auch beim Säugling die Leber noch nicht voll entwickelt ist, benötigt der Körper zum Abbau des Koffeins deutlich mehr Zeit als bei erwachsenen Menschen. Daher wird während der Schwangerschaft und während der Stillzeit zu mäßigem Koffeingenuss (Kaffee, Tee, Cola) geraten.

Arbeitsaufträge 1. Ordne stichpunktartig die unterschiedlichen Auswirkungen des Kaffees und trage sie in eine Tabelle ein. 2. Informiere dich über Lebensmittel / Getränke, in denen Koffein enthalten ist. Trage sie in eine Tabelle ein. Ist das Koffein natürlich im Produkt enthalten oder wurde es künstlich zugesetzt? 3. Überlege, aus welchem Grund zu vielen Lebensmitteln und Getränken Koffein künstlich hinzugefügt wird. Formuliere einen Merksatz.

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Das Kaffeequiz Teste dein Wissen 1

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Wasserfarbenbild Ziel der sozialen Nachhaltigkeit „Fernheizung Europas“ Gärprozess Franz. Hafenstadt Produktionsschritt der Kaffeeherstellung Wiederstandsfähige Kaffeesorte Lieblingsgetränk der Deutschen

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

Weltweit beliebte Kaffeesorte Heut. Hauptanbauland für Kaffee Inselstaat im ind. Ozean Berühmtes österr. Kaffeehaus Gesellschaft für techn. Zusammenarbeit Ital. Hafenstadt Koffeinhaltige Limonade Arabisch „Lebenskraft“, „Stärke“

17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.

Wirkstoff des Kaffees Ort in Äthiopien afrik. Entwicklungsland Ital. Kaffeegetränk Hauptstadt Österreichs Inspektion Treibhausgas

Das übergeordnete Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist 1

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zu ermöglichen. Lösungen: 1. Aquarell, 2. Integration, 3. Golfstrom, 4. Fermentation, 5. Marseille, 6. Roestung, 7. Robusta, 8. Kaffee, 9. Arabica, 10. Brasilien, 11. SriLanka, 12. Sacher, 13. GTZ, 14. Venedig, 15. Cola, 16. Kahwe, 17. Koffein, 18. Kaffa, 19. Kenia, 20. Cappuccino, 21. Wien, 22. Audit, 23. Methan

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7. Vom Baum in die Tasse Didaktische Hinweise

Lernziele und Methoden •







Die Schüler erhalten einen Überblick über den Produktionsweg des Kaffees ausgehend von der Ernte bis zum Brühvorgang. Anhand von Kurztexten werden die einzelnen Produktionsschritte in chronologischer Weise vorgestellt. Hierbei zeigt sich der hohe Anteil an Handarbeit. Die Schüler erkennen den hohen Grad an Erfahrung, der von den Kaffeebauern und Röstern abverlangt wird. Ein Einblick in die verschiedenen Brühverfahren rundet die Unterrichtseinheit ab.

Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung Zielfrage Wie gelangt der Kaffee vom Kaffeebauern zu uns? Erarbeitung der Teilziele 1. Teilziel: Die Schüler lernen den Produktionsablauf kennen (Ernte, Aufbereitung, Lagerung und Verarbeitung der Kaffeefrucht). Hinweis: Einzel-, Partner- als auch Gruppenarbeit möglich. Die Sicherung der Teil- oder Gesamtergebnisse erfolgt im Rahmen des Unterrichtsgesprächs und mündet in einem selbstständig erstellten Hefteintrag unter möglicher Einbeziehung der Abbildungen bzw. in Form einer gemeinsamen Präsentation.

Rahmen ihres Erfahrungsbereichs. Die Erkenntnisse können in obiges Projekt übernommen werden. Hinweis Eine ausführliche Darstellung weiterer Varianten der Kaffeezubereitung sowie Rezepte finden sich in den Kapiteln 10 und 11 dieser Unterrichtsmappe.

2. Teilziel: Jeder Kaffeeröster hat sein Betriebsgeheimnis hinsichtlich Röstdauer, Rösttemperatur und Kaffeemischung. Während dieses Projekts haben die Schüler die Möglichkeit, eigenen Kaffee zu rösten und lernen so spielerisch die handwerklichen Fähigkeiten kennen, die von Kaffeeröstern abverlangt werden. Das Projekt mündet in einer Präsentation des Erlernten und dient der Sicherung und Festigung der vorangegangenen Arbeitsaufträge. Abschließend vergleichen die Schüler die Abbildungen allgemein üblicher Brühverfahren und nennen Vor- und Nachteile der Varianten im 43

Arbeitsblatt 29

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Wie wird aus der Bohne ein Getränk? (1) Vom Baum in die Tasse Bis der Kaffee in unsere Tassen gelangt, hat er einen weiten Weg hinter sich. An der Aufbereitung des Kaffees hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert. Wenn auch heute teilweise Maschinen oder Automaten die Arbeit erleichtern, so muss dennoch ein Großteil in Handarbeit erledigt werden.

Die Ernte Kaffeekirschen können aufgrund der klimatischen Bedingungen in den Anbauländern ganzjährig geerntet werden. Die Kirschen sind nur im richtigen Reifegrad verwendbar. Diese Tatsache ist der Hauptgrund dafür, dass die Ernte oft in Handarbeit erfolgt. Nur die kräftig roten Früchte gelangen in die Weiterverarbeitung. Warum werden zur Kaffee-Ernte keine Maschinen eingesetzt, die die Arbeit wesentlich erleichtern würden?

Die Aufbereitung Traditionell gibt es zwei Varianten, den Kern (= Kaffeebohne) vom Fruchtfleisch der Kirsche zu trennen. Die gewählte Methode hat Einfluss auf die Qualität und damit auf den Preis des fertigen Produkts. Welche Methode gewählt wird, ist von der Kaffeesorte und der Tradition des Ursprungslandes abhängig. Trockene Aufbereitung (ungewaschener Kaffee) Hierbei handelt es sich um die kostengünstigere Alternative, die vor allem in Äthiopien und Brasilien angewandt wird. Sie wird auch als „ostindische Methode“ bezeichnet und betrifft hauptsächlich die Sorte „Robusta“. Die geernteten Kaffeekirschen werden in der Sonne auf Beton- und Steinböden oder auf Matten ausgebreitet und in regelmäßigen Abständen durchgeharkt, um eine vorzeitige Gärung oder Fermentation (s. unten) zu verhindern. Setzt Regen ein oder fallen die Temperaturen unter einen idealen Wert, müssen die Bohnen mit Planen abgedeckt werden. Ist der Feuchtigkeitsgehalt der Früchte nach rund vier Wochen Trockenzeit auf ca. 12 % gefallen, werden die äußeren Schalen brüchig. Übersehen die Arbeiter diesen Zeitpunkt, werden die Bohnen zu trocken, beenden sie den Trockenprozess zu früh, kann die Ernte von Schimmelpilzen befallen werden. Nasse Aufbereitung (gewaschener Kaffee) Das wesentlich schonendere Nassverfahren, die „westindische Methode“, ist aufwändiger und damit teurer, verspricht aber eine höhere Kaffeequalität. Sie wird vor allem bei der Sorte „Arabica“ angewandt. Die Kaffeebohnen werden dabei bereits vor dem Trocknungsprozess vom Fruchtfleisch befreit und die entfleischten Bohnen bis zu 36 Stunden in Gärtanks gelagert. In dieser Zeit der „Fermentation“ lösen Enzyme die Pergamenthaut vom Kern ab.

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Arbeitsblatt 30

Wie wird aus der Bohne ein Getränk? (2) Vom Baum in die Tasse Die Kaffeeaufbereitung wirkt einfach und wenig effizient. Technische Hilfsmittel würden auch hier die Arbeit erleichtern. Warum halten die Kaffeebauern an dieser Art der Verarbeitung fest?

Die Lagerung Nach Beendigung der Trockenphase bezeichnet man die Bohnen als „Pergamentkaffee“. Diesen Zustand behält der Kaffee bis zu seinem Versand bei. Dabei darf die Luftfeuchtigkeit 70 % nicht übersteigen, da die Bohnen sonst Schaden nehmen würden – ein Problem, das in den Tropen nicht selten auftritt. Erst kurz vor dem Versand werden die Bohnen von der Pergamentschicht befreit.

Kaffeebeeren.

Polieren und Sortieren Nach der Trocknung werden die Bohnen mechanisch poliert und damit vom Rest des Silberhäutchens befreit. Die Sortierung des Kaffees stellt den Abschluss im Produktionsland dar. Sie erfolgt nach Größe und Form. Größere Bohnen liefern den qualitativ hochwertigeren Kaffee. Da roher Kaffee länger haltbar ist, werden die Bohnen erst im Konsumland (z. B. Deutschland) geröstet und weiter verarbeitet. Warum ist es für die Kaffeebauern wichtig, die Ware so schnell wie möglich an den Kunden auszuliefern?

Pergamentkaffee.

Das Rösten Rohkaffee ist geschmacklos. Erst der Röstprozess aktiviert die Aromen im Kaffee und verändert dessen chemische Struktur. Dabei werden die Bohnen bei ca. 220 °C – 250 °C 2 – 20 Minuten in einer beweglichen Trommel erhitzt. Um die Kaffeequalität und den Geschmack über Jahre hinweg konstant zu halten, mischen Kaffeeröster oftmals verschiedene Kaffeesorten und Röstungen. Allgemein gilt: Je dunkler die Röstung, desto geringer die Qualität des Kaffees.

Gerösteter Kaffee.

Das Brühen Die Träger der typischen Aroma- und Geschmacksstoffe des Kaffees, die Aromaöle, sind wasserlöslich und kommen im heißen Wasser bei 98° C optimal zur Geltung. Da Sauerstoff oder Licht den Aromastoffen schaden, sollte der Kaffee im Haushalt verschlossen, lichtgeschützt und gekühlt aufbewahrt werden. Welche unterschiedlichen Brühverfahren gibt es und welche verwendest du zu Hause? Berichte über Handhabung, Vor- und Nachteile. Arbeitsaufträge 1. Lies die Texte aufmerksam und betrachte die nebenstehenden Abbildungen. 2. Bearbeite die zum Text gehörende Frage und besprich das Ergebnis anschließend mit deinem Banknachbarn. 3. Gestalte einen Hefteintrag oder eine Präsentation zum Thema. 4. Bringt von zu Hause eine kleine Auswahl an Kaffeebohnen mit. Füllt die Kaffeebohnen getrennt in Schaugläser (Reagenzgläser) und beschriftet sie (Hersteller, Sorte, Röstgrad, Herkunftsland etc.) 5. Schreibt einen Brief oder eine E-Mail an einen Kaffeeröster oder an den Deutschen Kaffeeverband (www.kaffeeverband.de) und bittet um ungeröstete Bohnen. Versucht euch selbst als Kaffeeröster und erzeugt eure eigene Kaffeemarke. 6. Stellt eure Erzeugnisse in der Schule vor. 45

Arbeitsblatt 31

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Die Herstellung von löslichem Kaffee Vom Baum in die Tasse

Löslicher Kaffee

Rohkaffee Mischen Rösten Mahlen

Abtrennen des Aromas

Extraktion

Zuführen von heißem Wasser

Entfernen des Kaffeesatzes

Kühlen und Separieren Sprühtrocken

Konzentrieren durch Verdampfen und Gefrieren

Versprühen und Trocknen (Agglomerieren)

Gefriertrocken

Wasser

Gefrieren

Wasser

Verdampfen des Wassers durch Sublimation

Rückführung des Aromas

Abfüllen

Abfüllen

Bei der Herstellung von löslichem Kaffee werden die Bohnen im Gegensatz zur Herstellung von Röstkaffee ein zweites Mal gewaschen und anschließend gemahlen. Dann wird das so entstandene Pulver mit heißem Wasser aufgebrüht. Bei diesem Prozess werden alle wichtigen Inhaltsstoffe des Kaffeepulvers herausgelöst und es entsteht ein kräftiges Kaffeeextrakt. Durch Trocknung wird es vom Kaffeesatz separiert und konzentriert. So entsteht löslicher Kaffee. Durch zusätzliche Zugabe von Aromen oder Milchpulver werden weitere Löskaffeespezialitäten wie beispielsweise Cappuccino hergestellt. Arbeitsaufträge 1. Betrachtet das Schaubild. Recherchiert im Internet und erarbeitet den Unterschied im Produktionsprozess von Röst- und löslichem Kaffee heraus. 2. Löskaffeespezialitäten liegen im Trend. Recherchiert im Internet die neuesten Geschmacksrichtungen! 46

8. Kaffee selber rösten Didaktische Hinweise

Lernziele und Methoden •



Die Schüler erproben im handlungsorientierten Unterricht den Röstvorgang der Kaffeebohne. Das Endprodukt verarbeiten sie weiter zu Kaffeepulver und schließlich Kaffee. Als Langzeitprojekt können sie ggf. Kaffeebohnen pflanzen und die entstehende Kaffeepflanze pflegen.

Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung Zielfrage Wie verläuft der gesamte Röstvorgang des Kaffees? Einstieg • Der Lehrer präsentiert verschiedene Kaffeesorten mit unterschiedlichem Röstgrad (Färbung). Die Schüler verbalisieren ihre Beobachtungen und stellen Vermutungen zu den Varianten an. • Impuls: Der Klasse wird vorgeschlagen, einen eigenen Kaffee herzustellen. Erarbeitung der Teilziele 1. Teilziel: Die Schüler lernen den Röstvorgang von Kaffeebohnen kennen und rösten Kaffee selber. Anhand einer einfachen Versuchsanordnung erproben die Schüler den Röstprozess von Kaffee und beobachten dabei die Verfärbung der Bohne. Mithilfe von Farbvergleichen mit Referenzmustern verschiedener Röstgrade ahmen sie diese nach. Sie erkennen, dass die Röststufe von der Verweildauer in der Hitzequelle abhängt. Durch einen Geruchstest erfahren sie den Unterschied zwischen den Kaffeearten. Abschließend bereiten die Schüler – wenn genügend Bohnen vorhanden sind – aus den röstfrischen Bohnen einen Kaffee zu. Die Sicherung erfolgt durch Bearbeitung der Arbeitsaufträge. Die Erstellung eines eigenen KaffeeLabels (individueller Produktname) rundet die Unterrichtseinheit ab.

Achtung: Die Sicherheitsbestimmungen im Umgang mit der Pfanne muss zur Vermeidung von Unfällen angesprochen werden. Hinweis: Die Erstellung des Labels kann im fächerübergreifenden Unterricht erfolgen. Als Klassenprojekt bietet sich hier auch das Thema „Werbung“ und „Marketing“ an. 2. Teilziel: Die Schüler verstehen die Lebens- und Wachstumsbedingungen der Kaffeepflanze und setzen dieses Wissen in der Aufzucht einer Kaffeepflanze um. In einem Langzeitprojekt erstellen sie eine Präsentation und sichern damit das Erlernte. Abschließend stellen sie die Ergebnisse der Schule vor.

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Kaffeerösterei im Klassenzimmer Kaffee selber rösten Das Rösten von Kaffee ist eine Kunst. Jede professionelle Kaffeerösterei behandelt „ihr Rezept“ bezüglich der Röstzeit, Rösttemperatur und natürlich die genaue Kaffeemischung als best gehütetes Betriebsgeheimnis. Während im industriellen Stil die Kaffeeröstung in großen Röstern von statten geht, kann jeder seinen eigenen Kaffee in kleinen Mengen produzieren.

Die Vorbereitung Besorgt euch unverarbeitete Kaffeebohnen. Diese erhaltet ihr bei einem großen Kaffeeröster (Adressen siehe www.kaffeeverband.de), im botanischen Garten oder in speziellen Naturkostläden.

Das Rösten Bildet Arbeitsgruppen und versucht mit euren Kaffeebohnen, den Röstprozess durch die Pfannenröstung (in der Schulküche oder zu Hause) nachzuahmen. Nach einigen Minuten ist eine immer stärker werdende Braunfärbung der Bohne zu erkennen. Rohkaffee bekommt bei relativ hoher Hitze nach etwa 15 bis 20 Minuten unter ständigem Rühren die gewünschte Farbe. Ist der gewünschte Bräunungsgrad erreicht, muss der Prozess augenblicklich abgebrochen werden. Achtung! Ein zu langer Röstprozess führt zum Verbrennen der Bohnen! Arbeitsaufträge 1. Notiert die erkennbaren Unterschiede zwischen der Rohbohne und dem gerösteten Endprodukt hinsichtlich Farbe und Geruch.

Rohbohne

geröstete Bohne

Farbe Geruch 2. Wenn ausreichend geröstete Kaffeebohnen vorhanden sind, könnt ihr diese mit einem Mörser oder einer Kaffeemühle zermahlen und einen selbst hergestellten Kaffee zubereiten. 3. Entwerft gemeinsam einen Produktnamen (Label) für eine Kaffeemarke und startet eine Marketing-Kampagne für diesen Kaffee.

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Arbeitsblatt 33

Kaffee-Aquarelle Kreativ arbeiten mit Kaffee-Farben Menschen rund um den Erdball genießen Kaffee als Getränk und wissen seine positive Wirkung zu schätzen. Gerne wird er auch in Hauptspeisen und Desserts verwendet. Ärger macht Kaffee dann, wenn er z. B. unbeabsichtigt auf die Kleidung oder Tischdecke gerät und schwer entfernbare Flecken hinterlässt. Gerade diese Eigenschaft macht Kaffee aber zu einem hervorragenden Farbstoff. Die Café-Malerei entsprang der Not der Künstler im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die oftmals nicht das Geld hatten, sich Farbpigmente zur Erstellung ihrer Werke zu kaufen. In Pariser Kaffeehäusern sammelten sie daher den Kaffeesatz, verarbeiteten diesen und brachten so „Farbe“ aufs Papier. Heute ermöglicht löslicher Kaffee eine einfachere Anwendung dieser Technik. Mit ganz wenig Wasser zu einer cremigen Masse angerührt kann er dünn oder dick aufgetragen und so in verschiedensten Brauntönen aufgebracht werden.

Variante 1: Aquarell mit Kaffee Du benötigst • Kaffee (die Intensität der Brauntönung hängt von der Stärke des Kaffees ab) • Saugfähiges Papier (Aquarellpapier, Kupferdruckpapier, Bütten, Himalaja) • Pinsel verschiedener Stärke Bearbeitung Verwende den Kaffee als Farbe. Je nach Verdünnungsgrad mit Wasser verändern sich die Braunschattierungen von beinahe schwarz bis ins Gelbliche.

Variante 2: Aquarell auf antikem Papier Du benötigst • Kaffee (die Intensität der Brauntönung hängt von der Stärke des Kaffees ab) • Saugfähiges Papier (Aquarellpapier, Kupferdruckpapier, Bütten, Himalaja) • Pinsel verschiedener Stärke • Aquarellfarben Bearbeitung Tränke das zu bemalende Papier in Kaffee. Stärke des Kaffees und die Verweildauer des Papiers in der Lösung bestimmt die Verfärbung. Das Papier erhält dadurch einen antiken Charakter. Bemale es nach dem Trocknen mit Aquarellfarben. Je nach Feuchtigkeitsgehalt der Farben entstehen Verfließungen und getönte Übergänge. Übrigens: Diese Verfahren eignet sich auch zum Einfärben von Schwarz-Weiß-Fotografien, um einen „Weichmachereffekt“ zu erzielen! Tipp: Teste das Färbeverhalten des Kaffees in seiner unterschiedlichen Stärke erst an einem Papiermuster.

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Arbeitsblatt 34

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Kaffeevariationen – Regionale Unterschiede in der Zubereitung Kaffeetrinken in verschiedenen Ländern Zum Frühstück wird auf allen Erdteilen gerne Kaffee getrunken, auch wenn sich die Art der Zubereitung unterscheidet: Die Italiener lieben traditionell ihren Caffè, in der Türkei genießt man den Mokka, in Österreich die Wiener Melange und in Deutschland einen frisch aufgebrühten Filterkaffee. Kaffeetrinken ist aber nicht nur „Mittel zum Zweck“ – etwa der Koffeinzufuhr – sondern auch Lebensgefühl, Kommunikation und Genuss. Die Weltmeister im Kaffeetrinken sind übrigens die Skandinavier!

Italien: Espresso und Co. Italien wird von vielen als das „Mutterland“ des Kaffees angesehen. Die Italiener unterscheiden hinsichtlich der Tageszeit und Gelegenheit, welches Kaffeegetränk sie zu sich nehmen: So wird der Cappuccino (1 / 3 Espresso, 1 / 3 Milchschaum, 1 / 3 heiße Milch) meist nur vormittags zum Frühstück in Kombination mit einem süßen Cornetto (Hörnchen) konsumiert. Un Caffè (= Espresso) wird in Italien hingegen nicht nur – wie in Deutschland üblich – nach dem Essen sondern zu jeder Tages- und Nachtzeit getrunken; er ist der „Treibstoff“ der Italiener. Den Caffè gibt es in vielen Variationen, wie z. B. Caffè latte, Caffè macchiato, Caffè corretto etc. Undenkbar in einem italienischen Haushalt ist Schon gewusst? der aufgebrühte Filterkaffee. Mit einer Wer in Italien einen Espresso bestellt, outet sich als Tourist. Espressokanne kann sich jeder selbst In Italien bestellt man einen „caffè“, und erhält dann das, seinen Caffè zubereiten, das Flair einer was wir in Deutschland unter Espresso verstehen. italienischen Kaffee-Bar lässt sich dadurch aber nicht herbeizaubern.

Frankreich: Café au lait Frankreich ist das Land des „savoir vivre“, das Land der Genießer. Der klassische Café gehört zum Alltag wie die Luft zum Atmen. Den „Petit noir“ (kleiner Schwarzer) genießt der Franzose nach dem Essen, er ist dem italienischen Caffè vergleichbar und regt die Verdauung an. Der berühmte Café au Lait (= Kaffee mit Milch) ist mit dem Caffé latte der Italiener vergleichbar, wird aber statt im Glas in einer großen Kaffeetasse ohne Henkel, dem „bol“ serviert. Der Franzose genießt ihn zum „petit déjeuner“ (= Frühstück) und dippt Croissants und Brot ein. Für einen „Café Crème“ wird zusätzlich Sahne in die Tasse gefügt.

Japan: Tag des Kaffees Der Europäer verbindet die fernöstliche Lebenskultur Japans mit Teezeremonie und Sushi. Dass das „Land der aufgehenden Sonne“ ein qualitätsbewusstes Kaffeetrinkerland ist, ist ebenso unbekannt wie die Tatsache, dass es dort sogar einen „Kaffeetag“ gibt (1. Oktober). Hochwertige Kaffeesorten, wie z. B. der Jamaica Blue Mountain oder Kopi Luwak (Toraja-Kaffee) gelten in Japan als angemessenes Geschenk zum Neujahr. Arbeitsauftrag Informiere dich über Kaffeespezialitäten und -traditionen sowie aktuelle Trends. Befrage dazu Mitschüler ausländischer Herkunft und suche im Internet nach geeigneten Hinweisen (z. B.: www.wikipedia.de, Stichwort Kaffee; www.johann-jacobs-museum.ch). Stelle die Ergebnisse ansprechend zusammen und präsentiere sie innerhalb der Klasse. 50

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Arbeitsblatt 35

Kaffeegetränke für kalte und heiße Tage Kaffee-Rezepte Kaffee kann man nicht nur pur trinken! Hier findet ihr einige leckere Kaffee-Rezepte. Viel Spaß beim Zubereiten und Genießen!

Kaffee-Sirup Zutaten für 10 Portionen 300 ml frisch gebrühter Kaffee, 150 g Zucker

Kaffee-Eiswürfel Zutaten für 10 Portionen 300 ml frisch gebrühter Kaffee

Zubereitung Kaffee mit dem Zucker bei mittlerer Hitze in einem Topf ohne Deckel zu einem Sirup einkochen. Den Sirup gut auskühlen lassen. Schmeckt zum Beispiel prima zu Vanilleeis.

Zubereitung Kaffee abkühlen lassen, in eine Eiswürfelform geben und für ca. 3 Stunden ins Gefrierfach stellen – fertig! Schmeckt prima in einem VanilleMilchshake.

Frischer Orangen-Eiskaffee Zutaten für 4 Portionen 1 / 2 l frisch gebrühter Kaffee 4 Orangen, frisch ausgepresst 2 El Zucker 4 Kugeln Vanilleeis

Zubereitung Den Kaffee abkühlen lassen, mit Orangensaft und Zucker verrühren. In vier große Gläser füllen und je eine Kugel Vanilleeis dazugeben. Löffel und Strohhalm nicht vergessen!

Erdbeer-Joghurt-Shake Zutaten für 4 Portionen 1 kg frische Erdbeeren, 500 g Sahnejoghurt 4 Teelöffel löslicher Kaffee Zubereitung Erdbeeren waschen und den Strunk entfernen. Das Fruchtfleisch würfeln und in einen Mixer geben. Joghurt zufügen und pürieren. Löslichen Kaffee in 1 bis 2 El heißem Wasser auflösen und unter den Erdbeer-Joghurt-Shake mischen. Statt der Erdbeeren bieten sich auch andere Früchte wie Mangos, Aprikosen oder Pfirsiche an.

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Arbeitsblatt 36

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Party-Desserts für 4 Personen Kaffee-Rezepte

Schoko-Mokka-Mousse 200 g weiße Kuvertüre, 2 El lösliches Kaffeepulver, 3 Blatt weiße Gelatine, 3 Eier, 200 ml Schlagsahne, 250 g Erdbeeren, 2 El Zucker, Minzblättchen

125 ml Milch, 375 ml Schlagsahne, 3 Tl lösliches Espressopulver, 30 g Puderzucker, Mark 1 Vanilleschote, 4 Eigelb, 4 Tl brauner Zucker

Zubereitung Kuvertüre hacken und mit dem Kaffeepulver über dem heißen Wasserbad schmelzen. Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Eier mit 3 El Wasser über dem heißen Wasserbad 1 Minute cremig aufschlagen. Gelatine ausdrücken und darin auflösen. Kuvertüre unterrühren und 30 Minuten kalt stellen. Sahne steif schlagen und unter die Creme rühren. In eine Schüssel füllen und nochmals 2 Stunden kalt stellen. Erdbeeren putzen, klein schneiden und mit Zucker und 150 ml Mineralwasser pürieren. Erdbeersauce mit der Mousse auf Tellern anrichten und mit gehobelter weißer Kuvertüre und Minzblättchen dekorieren.

Zubereitung Milch, Sahne, Espressopulver, Puderzucker, Vanillemark und Eigelb mit einem Pürierstab gut durchmixen. Durch ein feines Sieb in einen Messbecher gießen und vier Förmchen (à 150 ml) damit füllen. Im auf 120 ºC vorgeheizten Backofen im heißen Wasserbad 2 Stunden stocken lassen. Förmchen aus dem Ofen nehmen und mindestens 6 Stunden abkühlen lassen. Vor dem Servieren 1 Tl braunen Zucker über jedes Förmchen verteilen und 5 – 7 Minuten bei 150 ºC unter dem Backofengrill goldbraun karamellisieren. Kurz abkühlen lassen und sofort servieren.

Mokka-Souflée 300 ml Milch, 3 El lösliches Kaffeepulver, 30 g Zucker, 30 g Butter, 50 g Hartweizengrieß, 2 Eier, getrennt, Salz, Erdbeeren bzw. saisonales Obst Zubereitung Milch aufkochen, über das Kaffeepulver gießen und 10 Minuten ziehen lassen. Kaffeemilch mit Zucker und Butter erneut aufkochen. Grieß einstreuen und unter Rühren 4 – 5 Minuten quellen lassen. Eiweiß mit 1 Prise Salz steif schlagen. Erst die Eigelbe unter den Grieß rühren, dann den Eischnee unterheben. 4 ofenfeste Förmchen einfetten, mit Zucker ausstreuen und die Masse hineinfüllen. Im vorgeheizten Backofen im heißen Wasserbad bei 170 ºC 35 – 40 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen, mit Puderzucker bestäuben und mit den Erdbeeren servieren.

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Espresso-Creme-Brulée

Espresso-Gelee 7 Blatt weiße Gelatine, 5 El lösliches Espressopulver, 4 El Zucker, 150 ml Schlagsahne, 1 Päckchen Vanillezucker, Zimtpulver

Zubereitung Gelatine in kaltem Wasser einweichen. 500 ml Wasser aufkochen, Espressopulver und Zucker einrühren. Gelatine ausdrücken und unterrühren und die Flüssigkeit in 4 Espressotassen füllen. Mindestens 3 Stunden kalt stellen und gelieren lassen. Zum Stürzen die Tassen kurz in warmes Wasser tauchen und das Gelee auf Teller gleiten lassen. Sahne mit Vanillezucker halb steif schlagen und dazu servieren. Mit Zimt bestäuben.

Folie 1

Die Entdeckung und Verbreitung des Kaffees Die Geschichte des Kaffeetrinkens

Hamburg Amsterdam Wien (1683) London Venedig Marseille Türkei

Südjemen

Südindien (17. Jhd.)

Äthiopien Mittelamerika (18. Jhd.) Sri Lanka (17. Jhd.) Brasilien (18. Jhd.)

Indonesien (17. Jhd.)

Folie 2

Wie sieht der Kaffeebaum aus? Kaffeeblüte – Kaffeekirsche – Kaffeebohne

Kaffeeblüte

Kaffeebohne

Kaffeekirsche

Kaffeebaum