Massivholzverarbeiter, Tischer/Schreiner zunehmend „Montagebetriebe“).
Zertifizierung: ▫ Konkurrierende Systeme: Aufwand ohne Nutzen, zunehmender ...
Laubholzsägeindustrie: Blick in die Vergangenheit – Rückschlüsse für die Zukunft
3. Internationalen Laubholzkonferenz, Oktober 2009 / Wien
Kurzvorstellung
Lars Schmidt Dipl.-Ing. (FH) Forstwirtschaft
Pollmeier Massivholz GmbH & Co.KG; Leiter Sonderprojekte Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V. (BSHD); Vizepräsident wald-wird-mobil.de gemeinnützige GmbH; ehrenamtlicher Geschäftsführer
3. Internationalen Laubholzkonferenz, Oktober 2009 / Wien
Bilanz: Gespräche mit Kollegen … Nutzungskonkurrenz:
Rohstoff
Naturschutz (Flächenstilllegung, Nutzungseinschränkungen) „Brennholz“ Holzmobilisierung: Wertschöpfungsorientierte Rundholzsortierung (verfügbare Potentiale besser nutzen) „Aktivierung“ passiver Waldbesitzer im Kleinstprivatwald Zertifizierung: Konkurrierende Systeme: Aufwand ohne Nutzen, zunehmender Eingriff in betriebliche Abläufe unterschiedliche Standards, einheitliches Logo: Wettbewerbsnachteil Rundholzexport: Konkurrenz um den Rohstoff, „billiger“ Wettbewerb auf dem Markt
Markt
Restholz: Alternative Anwendungsbereiche mit höherer Wertschöpfung (starke Preisschwankungen bei den „traditionellen“ Abnehmern) Kraft-Wärme-Kopplung (Fördersituation, „rechtlich“ unklare Lage) Schnittholz: Rückläufiger Massivholzverbrauch (Konkurrenz Holzersatzwerkstoffe) Veränderte Kundenstruktur („Abwanderung“ der großen Massivholzverarbeiter, Tischer/Schreiner zunehmend „Montagebetriebe“) 3. Internationalen Laubholzkonferenz, Oktober 2009 / Wien
Marktentwicklung: Verdrängung in einem schrumpfenden Markt …
Holzwerkstoffe/Imitat
Laubschnittholzmarkt
Buchenschnittholzmarkt
1970
3. Internationalen Laubholzkonferenz, Oktober 2009 / Wien
2010
Zeitachse
Rückblick: Negativspirale aus Sicht „Massivholz“ … I
Mit Entwicklung von Holzersatzwerkstoffen (HWE) werden Endprodukte aus „Imitat“ kostengünstiger. Vorteile sind geringere Bearbeitungszeit/Lohnkosten vom Zuschnitt bis zur fertigen Oberfläche, weniger Verschnitt, geringeres Reklamationsrisiko (Kein Verzug/kein „Arbeiten“ der Materialien)…
IKEA erkennt den Zeitgeist, bringt stylische/moderne Möbel zu sehr günstigen Preisen auf den Markt, die denn Trend zu HWE beschleunigen: Menschen sind mobil, ziehen häufig um, Designs ändern sich schnell. Die Anschaffung von Möbeln ist keine langfristige Entscheidung mehr, die Einrichtung wechselt mit kurzer Halbwertzeit …
In der Folge beginnt eine „negative“ Spirale für Laubmassivholz: zunehmende Marktanteile sorgen für einen Innovationsschub im Bereich HWE; Material, Oberflächen, Beschlag- und Verbundsysteme sowie Dienstleistungen (z.B. CAD-Maßzuschnitt) entwickelten sich schnell weiter …
3. Internationalen Laubholzkonferenz, Oktober 2009 / Wien
Rückblick: Negativspirale aus Sicht „Massivholz“ … II
im MH-Bereich hingegen „bleibt die Zeit stehen“, man begreift sich „branchenintern“ als „Premium-Anbieter“ mit hoher Qualität. Der Verarbeiter und der Endkunde bekommt aber zunehmend eine andere Sichtweise auf MH: Teuer, „problematisch“, rustikal, altbacken …
im MH-Bereich seither wenige Produktinnovationen, die Säger ziehen sich teils bewusst/teils unbewusst auf die zunehmend kleiner werdenden Nische MH zurück; In der Folge: Kostenintensiver Verdrängungswettbewerb in einem schrumpfenden Markt …
Die Ausbildung der Tischler/Schreiner verschiebt Schwerpunkte: MH in der Grundausbildung, bei der weitere Ausbildung in den Betrieben hingegen wird zunehmend HEW verwendet. Die AZUBIs kommen nicht mehr mit MH in Kontakt, heute nur noch 15% der Gesellenstücke aus Massivholz …
Know-How in der MH-Verarbeitung geht verloren, der Maschinenpark in den Betrieben richtet sich am Markt aus, zunehmende Spezialisierung auf HEW, um dem Trend und vor allem dem Kostendruck zu folgen. Die Struktur der Holzverarbeiter verändert sich sukzessive …
3. Internationalen Laubholzkonferenz, Oktober 2009 / Wien
Veränderte Kundenstruktur: „alter“ und „neuer“ Markt …
neuer Markt „Holzwerkstoffe“: Plattenverarbeiter „werkstattlose“ Montagebetriebe DIY
alter Markt „Schnittholz“: Massivholzverarbeiter
Die Weiterentwicklung unserer Kunden macht neue Produkte und Dienstleistungen notwendig!
3. Internationalen Laubholzkonferenz, Oktober 2009 / Wien
Fazit: Auch unsere Produkte sind nicht mehr „zeitgemäß“ …
3. Internationalen Laubholzkonferenz, Oktober 2009 / Wien
Ausblick: Rückschlüsse und Empfehlungen …
betrieblich
Produktinnovationen: Kein „weiter wie bisher“! Neue Produkte erforderlich: Kosteneffizienz in der Weiterverarbeitung, Qualität und „Anwenderfreundlichkeit“ Kundenorientierung durch Dienstleistungen: Massstab sind Holzwerkstoffe Marketing: Massivholz ist das „Original“:„Emotionale“ Produktvorteile treffen den Zeitgeist (Ökologisch wertvoller Rohstoff, Wohngesundheit – und Individualität…) Regionale Wertschöpfungsketten: Echtes Holz aus heimischen Wäldern
überbetrieblich
Kooperationen Tischler/Schreinerinnungen: Weiterentwicklung der Ausbildung – zurück zum Holz… Waldbesitz/Forstwirtschaft: Waldumbau führt langfristig zu „mehr Laubholz; Wertschöpfung aus „Brennholz“? praxisorientierte Forschung: Neue/zusätzliche Anwendungsbereiche, z.B. im konstruktiven Bereich Lobbying Starke Interessenvertretung im politischen Raum: Wechselwirkung Gesellschaft / Politik; Langfristige und planmäßige Verbesserung der Rahmenbedingungen Bündelung der „Laubholzinteressen“ anstatt Zersplitterung in die Bedeutungslosigkeit! 3. Internationalen Laubholzkonferenz, Oktober 2009 / Wien
[email protected] +49 172 / 341 69 42
3. Internationalen Laubholzkonferenz, Oktober 2009 / Wien