Vortrag - BiBB

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30. Apr. 2008 ... Kerstin Sebold, Mercedes-Benz Werk Mannheim, [email protected]. Produktion am Standort Mannheim: Vom Gussprodukt bis zum ...
Digitale Medien in der Berufsbildung Konzepte, Erfahrungen und Perspektiven der Lernortkooperation

Das Produktions-Lernsystem PLS und das Forschungsprojekt ALF

Kerstin Sebold, Mercedes-Benz Werk Mannheim 30.04.2008

Kerstin Sebold, Mercedes-Benz Werk Mannheim, [email protected]

Digitale Medien in der Berufsbildung Konzepte, Erfahrungen und Perspektiven der Lernortkooperation Produktion am Standort Mannheim: Vom Gussprodukt bis zum Fahrzeug

Giesserei

Motoren Produktion Kennzahlen: Mitarbeiter: - Werk Motoren: - EvoBus GmbH: Produktionsfläche:

WERK MANNHEIM

Kerstin Sebold, Mercedes-Benz Werk Mannheim, [email protected]

8.565 5.265 3.300

888.344 m2

2

Digitale Medien in der Berufsbildung Konzepte, Erfahrungen und Perspektiven der Lernortkooperation Werk Motoren: Unsere Produkte – innovativ und attraktiv

Light Duty

Medium Duty

Heavy Duty

BR 600

BR 900

BR 500 / 457

238.500 Einheiten

89.500 Einheiten

89.000 Einheiten

Gießerei ● Zylinderköpfe ● Zylinderkurbelgehäuse ● Achsbrücken ● Schwungräder

Tauschmotoren Tauschmotoren 5.000 Einheiten

Produktion 2005: rund 422.000 Motoren und über 111.000 Tonnen Guss Stand 12/05

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Forschungsprojekt bei der Daimler AG, Werk Mannheim: Arbeiten und Lernen im Fachbereich (ALF)

Gesamtziel

Entwicklung und Erprobung eines Systems der netzbasierten und arbeitsintegrierten Weiterbildung von Produktionsfacharbeitern

Grundlagen

Der neue Tarifvertrag und Beschlüsse im Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit (Die Schaffung innovativer Tarifverträge zur beruflichen Weiterbildung)

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Fakten und Zahlen Zielgruppe:

Facharbeiter und Auszubildende

Förderzeitraum:

01.07.2002 - 30.06.2005

Partner: DaimlerChrysler Standort Mannheim Projektleitung

ILTIS GmbH, Rottenburg

Betriebsrat Mannheim IG Metall Vorstand, Frankfurt

Fraunhofer-Gesellschaft

Informationsmanagement AG, Stuttgart

Universität Koblenz/Landau

Unterstützt durch Südwestmetall, Stuttgart

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Ziele und Vorgehensweise Ziele: • Flexibilisierung und Individualisierung der kontinuierlichen Weiterbildung (lebensbegleitendes Lernen) für Produktionsfacharbeiter • Modellhafte Umsetzung innovativer Tarifverträge zur beruflichen Weiterbildung in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie. (Qualifizierungsoffensive für Industriearbeiter / Neue Karrierewege in der Fabrik) • Entwicklung einer unternehmensweiten Lernstrategie der Zukunft

Vorgehensweise: • Entwicklung einer Methodik zur Vermittlung von Fach-, Methoden- und Emotionale und Persönliche Kompetenz • Entwicklung und Bereitstellung einer Infrastruktur (didaktische Wissensbank) • Erprobung, Transfer und Evaluation der Implementierung

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Das Produktions-Lernsystem PLS •

• •





Das PLS ist ein System zur Qualifizierung, Standardisierung und Prozessverbesserung, das bei der DaimlerChrysler AG im Werk Mannheim entwickelt und dessen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt wird. Alle Mitarbeiter können sich mit dem PLS selbst und nach eigenem Bedarf direkt am Arbeitsplatz weiterqualifizieren. Lerninstrument ist eine Wissensdatenbank, in der aktuelle Qualifizierungsinhalte für alle Arbeitsplätze standardisiert dokumentiert sind. Über jeden Computer mit Intranetzugang bzw. durch aufgestellte Terminals im Fachbereich können alle Mitarbeiter darauf zugreifen. Unterstützt und gesteuert wird der Lernprozess durch den Lernbegleiter.

Das PLS dient der arbeitsplatznahen Qualifizierung. Kerstin Sebold, Mercedes-Benz Werk Mannheim, [email protected]

Digitale Medien in der Berufsbildung Konzepte, Erfahrungen und Perspektiven der Lernortkooperation Standardisierung • Das PLS orientiert sich am DaimlerChrysler Produktionssystem DCPS, indem es Qualifizierung als standardisierten Prozess versteht und entsprechend ansetzt • Das PLS stellt sicher, dass auch über Arbeitsschichten hinweg dieselben Qualifizierungsinhalte für die Arbeitsplätze bereit stehen. • Durch Zusammenarbeit mit Maschinenherstellern kann das PLS bei der Qualifizierung von Neuanläufen eingesetzt werden, indem Qualifizierungsinhalte schon vor Produktionsbeginn bereit gestellt werden.

Das PLS dient der standardisierten Qualifizierung. Kerstin Sebold, Mercedes-Benz Werk Mannheim, [email protected]

Digitale Medien in der Berufsbildung Konzepte, Erfahrungen und Perspektiven der Lernortkooperation Module des PLS Abbildung des Fachbereichs

Kompetenzen

Tätigkeiten pro Arbeitsplatz

Lexikon

Arbeitsschritte als Netzbilder

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Standardarbeitsblätter

Qualifikationsmatrix

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Der Lernbegleiter • Das Konzept PLS besteht nicht nur aus der Software. Zum Lernkonzept gehört auch die Unterstützung der Mitarbeiter durch einen speziell ausgebildeten Lernbegleiter. • Lernbegleiter sind fachlich und methodisch kompetente Mitarbeiter, die auch über die notwendigen didaktischen Fähigkeiten sowie über soziale und persönliche Kompetenzen wie Kommunikation, Kooperation, Motivationsfähigkeit, Verantwortung und Eigeninitiative verfügen um andere Mitarbeiter beim Lernen zu unterstützen. • Sie werden in speziellen Qualifizierungsveranstaltungen auf ihre Aufgabe vorbereitet.

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Aufgaben des Lernbegleiters • Gemeinsam mit der Führungskraft Weiterqualifizierung im Bereich planen und steuern • Organisation der Lernprozesse unterstützen • Gemeinsam mit dem Mitarbeiter geeignete Aufgaben zur Weiterqualifizierung auswählen • Mitarbeiter bei der Reflexion und Dokumentation der erworbenen Kompetenzen im Bildungspass unterstützen • Einarbeitung neuer Mitarbeiter in Absprache mit der Führungskraft organisieren oder selbst durchführen • Vorbereitung der Mitarbeiter auf neue Arbeitsplätze (z.B. Rotation) • Ansprechpartner für Fragen zum PLS sein

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Umsetzungsbeispiel 1: Montage Neues Anlernkonzept: Reduzierung von Montagefehlern • Mitarbeiter montieren in einer ganztägigen Schulung einen kompletten Motor. • Die Qualifizierungsinhalte sind im PLS standardisiert gespeichert. • Unterstützt werden sie dabei von einem zum Lernbegleiter ausgebildeten Facharbeiter. • Durch den aktiven Lernprozess ist die Qualifizierung effektiver, die Fehlerzahl in der Einarbeitungsphase verringert sich.

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Umsetzungsbeispiel 2: Maschinelle Fertigung Anlagenbedienung und Werkzeugwechsel • Im PLS sind die wichtigsten Bedienvorgänge an den Anlagen, sowie Rüstvorgänge, wie beispielsweise Werkzeugwechsel, in Form von Netzbildern gespeichert. • Durch die standardisierte Dokumentation sind jederzeit Optimierungsvorgänge möglich. • Das Wissen ist nicht mehr nur an einzelne Personen gebunden, sondern steht jederzeit zur Verfügung. • Kleinere Störungen können mit den Inhalten aus der PLSDatenbank schnell behoben werden, so dass ein reibungsloser Produktionsablauf nicht gefährdet wird. • Mit Hilfe des PLS können auch seltene und aufwändige Rüstvorgänge wie z.B. ein Schleifscheibenwechsel, jederzeit problemlos und schnell durchgeführt werden.

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Umsetzungsbeispiel 3: Instandhaltung Erhöhung der GAB-Stufen in den Fachbereichen • In Zusammenarbeit mit GAB-Beauftragten, Mitarbeitern aus der Instandhaltung und der Produktion, werden in Workshops die VI-Tätigkeiten bestimmt, die zukünftig von den Maschinenbedienern übernommen werden sollen. • Die ausgewählten VI-Tätigkeiten werden im PLS als Netzbilder dargestellt. • Neben dem Lernbegleiter sind auch die GAB-Beauftragten in der Anwendung des PLS qualifiziert. Sie stehen den Mitarbeitern ebenfalls als Ansprechpartner bei Rückfragen zur Verfügung. • Mitarbeiter aus der Produktion werden mit Hilfe des PLS qualifiziert, die festgelegten GAB-Tätigkeiten selbständig durchzuführen. Das relevante Wissen ist durch die PLSDatenbank jederzeit und schnell abrufbar.

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Umsetzungsbeispiel 4: Anlaufmanagement Standardisierte Qualifizierung bei Neuanläufen: Verbesserte Anlaufkurve • In Zusammenarbeit mit den Maschinenherstellern werden die Qualifizierungsinhalte bereits beim Aufbau der Anlagen erstellt. • Das PLS wird dabei bei allen Herstellern als einheitliches Qualifizierungsinstrument genutzt, so dass für alle Anlagen nur ein einziges Qualifizierungskonzept vorliegt. • Über ein vom System unabhängiges PLS-Erfassungstool können die Hersteller die Qualifizierungsinhalte so dokumentieren, dass sie automatisch ins System übertragen werden können. • Neben der Anlagenbedienung werden auch die wichtigsten TPM/GAB-Tätigkeiten mittels der PLS-Methodik dokumentiert. • Qualifizierungsunterlagen sind somit weitestgehend vor SOP standardisiert im PLS gespeichert.

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Umsetzungsbeispiel 5: Ausbildung • Die Auszubildenden bearbeiten während des 1. Lehrjahres das Projekt Druckluftmotor. • Das dazu benötigte Wissen zur Zerspanung und Montage der 26 Teile ist im PLS gespeichert. • Die Auszubildenden sollen mit Hilfe der Datenbank das Projekt möglichst selbständig bearbeiten. • Der Ausbilder übernimmt die Rolle des Lernbegleiters und Coachs und steht bei Fragen und Problemen zur Verfügung . • Auch bei Versetzung in den Fachbereich nutzen die Auszubildenden das PLS als Lerninstrument; gleichzeitig können sie auch beim Befüllen des PLS mit einbezogen werden.

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Woher stammen die Lerninhalte? PLS

Betriebsanleitungen und Maschinenhandbücher vom Hersteller

Dokumentation und Schulungsunterlagen

andere Datenbanken

Planungsdaten

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Wissen der Mitarbeiter

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt: Volker Engert Daimler AG HRT/PL HPC D10 68299 Mannheim Telefon: +49 621 393 4620 Fax: +49 621 393 4085 E-Mail: [email protected] Kerstin Sebold, Mercedes-Benz Werk Mannheim, [email protected]