STENO heute. Deutsche. Einheitskurzschrift. Verkehrsschrift. 6. Auflage. Ilse
Drews. Bernhard Drews. Bestellnummer 6100S ...
Ilse Drews Bernhard Drews
STENO heute Deutsche Einheitskurzschrift Verkehrsschrift 6. Auflage
Bestellnummer 6100S
Wie die alten Römer Wer glaubt, die Kurzschrift sei im zwanzigsten Jahrhundert erfunden worden, unterschätzt die alten Römer. Als die Germanen noch in Sümpfen und Wäldern lebten, hatte in Rom bereits ein freigelassener Sklave namens Tiro, Sekretär und Freund des Staatsmannes Cicero, die erste nachweisbare Kurzschrift erfunden. Mit ihr schrieben, zum ersten Mal am 5. Dezember 63 vor Christus, Stenografen im römischen Senat die Reden der Senatoren mit. Die Reden Ciceros, Cäsars und anderer Staatsmänner blieben so zur Freude der Historiker der Nachwelt erhalten. Die nach ihrem Erfinder benannten Tironischen Noten waren eine Wortschrift. Darin wurden Wörter, deren Bedeutung festgelegt war, mit ihrem Anfangsbuchstaben geschrieben und als Noten bezeichnet, daher der Name Tironische Noten. Auf diese Weise ließ sich jedoch nur eine begrenzte Zahl Wörter in Noten ausdrücken. Daher nutzte Tiro zur Bildung weiterer Noten verkürzte und in ihrer Form und Lage veränderte Buchstaben. Abkürzungen für Silben und wichtige Wörter sowie zusätzliche Zeichen wie Punkte und Striche trugen weiter zur Vermehrung der Noten bei. Im Laufe der Zeit gab es davon mehrere tausend. Die Stenografen mussten sie alle auswendig lernen. – Die Tironischen Noten breiteten sich im ganzen römischen Weltreich aus. Nach dessen Ende waren sie in den nachfolgenden Königreichen bis ins frühe Mittelalter im Gebrauch. Die Zeit der Wortschrift ging zu Ende, als 1602 der Londoner Pfarrer und Rektor John Willis seine geometrische Buchstabenschrift erfand, so genannt, weil er seine Zeichen aus den Grundformen der Geometrie, also aus Kreisen und Kreisteilen, Strichen in verschiedenen Schräglagen und Ähnlichem entwickelte. Mit ihnen ließen sich Wörter bilden, was Stenografen das Auswendiglernen festgelegter Wörter ersparte. Nach diesem Prinzip entstanden in den folgenden Jahrhunderten in England und anderen europäischen Staaten zahlreiche ähnliche Schriften.
Bedingt durch den Dreißigjährigen Krieg, begann in Deutschland die Entwicklung der Kurzschrift erst zweihundert Jahre später. Orientierten sich die Erfinder zunächst an den englischen geometrischen Systemen, kam im Jahre 1834 die Wende: Der Münchener Franz Xaver Gabelsberger erfand die erste kursive Buchstabenschrift. Da er sie für die Aufnahme von Reden in den in Deutschland entstehenden Parlamenten entwickelt hatte. nannte er sie Redezeichenkunst. Ihre Zeichen bestanden aus verkürzten Buchstaben der Langschrift, die sich verbinden ließen und kursiv geschrieben wurden. Dies ermöglichte eine flüssige, der Langschrift ähnliche Schrift. Die kursive Kurzschrift setzte sich durch und bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein entstanden zahlreiche konkurrierende Systeme. Wegen dieser für Wirtschaft und Lehre nachteiligen Vielfalt wurde der Ruf nach einer einheitlichen Schrift laut. Erst nach zwanzig Jahren zähen Ringens, unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg, konnte der preußische Reichsinnenminister am 20. September 1924 ein Konglomerat der Systeme Gabelsberger und Stolze-Schrey als Einheitskurzschrift verkünden. BuchPlusWeb ist die neue Online-Ergänzung zum Lehrbuch. Als Zusatzmaterial bieten wir Ihnen jetzt viele Texte aus dem Buch als Audiofiles, damit Sie Stenografie noch besser üben können. Jeden Text, der eine Silbenanzahl an der Seite hat, finden Sie hier als Audiofile. (Start Seite 18 Lektion 8.1) Am Anfang werden diese Texte mit einer Geschwindigkeit von 30–40 Silben pro Minute vorgelesen. Im Laufe des Buches wird die Geschwindigkeit vom Vorleser gesteigert, bis er bei 80 Silben pro Minute angelangt ist.
www.bildungsverlag1.de Bildungsverlag EINS GmbH Hansestraße 115, 51149 Köln ISBN 978-3-8242-6100-0 © Copyright 2012: Bildungsverlag EINS GmbH, Köln Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. 2
Inhaltsverzeichnis Was Sie über Kurzschrift wissen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1 t, r, m, n, b, g; e, o . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Kürzel den, dem, die, ich, in, sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1 w, p, d, f, k; Mitlautfolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Kürzel es, ist, er, der, das(ss), für, wo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1 Selbstlaute a, ö; ä = e . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Kürzel und, hatt …, kann(st), gegen, da-, so . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 pf, cht, ng, l, ll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Kürzel all, ver-, vor, wenn, werd …, wi(e)d(e)r, ohn(e) . . . . . . . . . 5.1 h, ch, j, v; l-Verbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Kürzel her, hab … (hast, hat), noch, doch, sich, auf, von . . . . . . 6.1 Aufstrich-t und Anschlüsse; Silbenzeichen eit (ait) . . . . . . . . . . . 6.2 Kürzel nicht, ent-, ant-, hin, hint …, -haft, -keit . . . . . . . . . . . . . . 7.1 Selbstlaute i (ie), ei (ai); Silbenzeichen ein (ain) . . . . . . . . . . . . . . 7.2 Kürzel eine, meine, deine, keine, mit(t), bis . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.1 tr, br, gr, kr; Doppel-r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2 Kürzel er-, er-r, ge-, un- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.1 dr, fr, pr, pfr, wr; Silbenzeichen u(h)r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2 Kürzel durch, fort, wir, wird (wirst), nur, will(st), woll . . . . . . . . . . 10.1 Selbstlaute u, eu; zwei aufeinanderfolgende Selbstlaute . . . . . . 10.2 Kürzel -lich, -ung, l-ung, r-ung; Verbindungsbogen. . . . . . . . . . . 11.1 s, rs, Doppel-s (ß) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.2 Kürzel als, also, des, dessen, sie, selbst, solch, seine . . . . . . . . . 12.1 z (tz), sch, st; l-Verbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.2 Kürzel zu, zum, zur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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13.1 13.2 14.1 14.2 15.1 15.2 16.1 16.2 17.1 17.2 18.1 18.2
nd, ndr, rd, mp, mpf; Rückkehr zur Grundlinie . . . . . . . . . . . . . . Kürzel uns, unser, unter, konnt …, könn …, nied(e)r . . . . . . . . . . Selbstlaute ü, ä; Worttrennung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kürzel wurd(e), würd(e), rück-, zurück, üb(e)r, hätt . . . . . . . . . . . sp, spr, str, schr; Selbstlaute am Ende eines Wortteils . . . . . . . . Kürzel vom, vielleicht, ander, Doktor (Dr.), dar, sei, seid . . . . . . . Das Häkchen; Wegfall des Häkchens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kürzel usw., d. h., voll, völl …, worden, kon- . . . . . . . . . . . . . . . . Selbstlaute au, äu; Stellungswechsel von Kürzeln. . . . . . . . . . . . Kürzel -heit, -tum(-tüm), -schaft; Wegfall des t . . . . . . . . . . . . . . Linkswendiges s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kürzel mit linkswendigem s: aus, dies, nichts, sonder(s, n), soll(st), miss- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19.1 zw, schw, schm, schn; Endungen -t, -s und -st. . . . . . . . . . . . . . 19.2 Kürzel zwischen, schon, deutsch, zer-, besonder(s), zusammen . 20.1 c, cr, qu, x; doppelter Mitlaut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20.2 Fremdwörter und Eigennamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.1 y; Silbenzeichen ey und ion; Ausschreiben von Kürzeln . . . . . . . 21.2 Abkürzungen; sprachliche Gliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weitere Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wichtige Kommaregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kürzelverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weitere Unterscheidungszeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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